Mit dem St. Leger, das am Sonntag in Dortmund gelaufen wird, gibt es zunehmend weniger Renntage in Deutschland. Als Wetter muss man sich daher schon ein wenig an den Rennen im Ausland orientieren, denn der Winter wird lang. Sollte Bayurzhan Murzabayev wirklich für einige Monate nach Japan gehen, wäre das meine Rettung. Sicher ist in dieser Sache allerdings noch nichts. Daher gehen wir schon heute auf Europatournee. Die ersten Haltestellen sind Wien, Stockholm und Dortmund.
Am Sonntag wird im österreichischen Ebreichsdorf, in der Nähe von Wien, das 154. Österreichische Galopper-Derby über 2200 Meter gelaufen. Im 13. Rennen der Karte, Startzeit 18:10 Uhr (20.000 Euro), kommen natürlich auch einige deutsche Pferde an den Start. Ganz klarer Favorit ist für mich Anonymous, der aus dem Formstall von Sarah Steinberg von München aus anreisen wird. Meinem Freund Patrick Gibson, der im Sattel des Wallachs sitzt, würde ich so einen Derbysieg natürlich von Herzen wünschen.
Einige deutsche Pferde haben sich außerdem auf den Weg nach Schweden gemacht. In Bro Park, der Rennbahn Stockholms, kommt im achten Rennen (Startzeit 17:20 Uhr) Rosenart an den Start. Ich denke, dass die Stute aus dem Stall von Andreas Suborics in diesem Listenrennen über die Meile gute Chancen besitzen müsste. Auf der Suche nach dem Blacktype könnte es meiner Meinung nach aber auch gleich mit einem Sieg klappen. Mit Elione Chaves hat man sich außerdem einen der Topjockeys in Skandinavien gesichert.
In Dortmund starten wir mit dem ersten Rennen um 11:20. Die Prüfung für Zweijährige über 1800 Meter ist sehr gut besetzt. Ich gebe Wales aus dem Stall von Andreas Wöhler noch eine Chance. Der Hengst hat mich mit seinem fünften Platz in Baden zwar schon ein wenig enttäuscht, der Halbbruder von Wake Forest wird dieses Rennen aber wohl noch gebraucht haben. Dieses Mal wird er sich verbessert vorstellen.
Im Ausgleich IV über 1800 Meter kommt noch ein Pferd an den Start, das von mir schon einige Chancen bekommen hat. Pavel Vovcenkos Koebes läuft schon das ganze Jahr einem Sieg hinterher. Mit dem Champ im Sattel sollte es hier aber endlich zum ersten Karrieretreffer reichen.
Weiter geht es mit dem ersten Highlight, einem Auktionsrennen für zweijährige Stuten über 1400 Meter. Von Dana Delight hörte man schon vor ihrem Start in Baden nur gutes, auch wenn sie beim Debüt nur den sechsten Platz belegte, traue ich der Stute von Axel Kleinkorres mit dem Rennen im Bauch eine Verbesserung zu. Mit einer Quote von 350:10 kann man richtig abkassieren, wenn Dana Delight ihrem Ruf gerecht wird.
Nun kommen die Höhepunkte Schlag auf Schlag. Der Dortmunder Stutenpreis ist ein Listenrennen über 2050 Meter. Schon im Frühjahr habe ich Nastaria auf meinem Merkzettel gehabt, nachdem sie eine tolle Form im Ausgleich II in Hannover gezeigt hatte. Die Formen der Stute aus dem Quartier von Anna Schleusner-Fruhriep sind tadellos und auch wenn der Start im Großen Preis von Berlin ein Griff nach den Sternen war, sollte sie hier nicht zu schlagen sein.
Das nachfolgende Rennen für sieglose Dreijährige über 1800 Meter ist mit 14 Startern sehr gut besetzt. Ich gehe mit den Farben des Arc-Siegers und Magic Marcel Weiß. Die Form von Go Fast aus Mülheim kann sich sehen lassen. Damit sollte die Stute hier hinkommen können.
Das sechste Rennen ist ein Ausgleich III über 1800 Meter. Ich setze auf das Trio Yasmin Almenräder, Adrie de Vries und Viadena. Als Tochter von Adlerflug sollte die Stute hier die passenden Bodenverhältnisse vorfinden und auch die Papierform stimmt.
Nun steht (leider) der letzte Klassiker der Saison an. Im 138. Deutsches St. Leger geht es auf Gruppe III-Level über 2800 Meter. Der Sieg von Tünnes in Baden war beeindruckend, allerdings glaube ich, dass es die Dreijährigen gegen die älteren Pferde schwer haben werden. Auch wenn mein Patenkind Sir Filip hier am Start ist. Ich setze mein Geld lieber auf den Engländer Earlofthecotswolds aus dem Stall von Nigel A. Twiston-Davies. Der Gegner sollte Diamantis sein, der auch gute Leistungen im Ausland gezeigt hat.
Der folgende Ausgleich III führt ebenfalls über 2800 Meter und auch hier könnte sich eine Adlerflug-Tochter durchsetzen. Lydia (Waldemar Hickst) kann stehen und auch die Form aus Baden überzeugt. Michaela Malacova nimmt noch drei Kilo runter.
Im Ausgleich IV über 1200 Meter ist es schwer gegen Blueberry Tree zu gehen, die in diesem Jahr nur gute Leistungen gezeigt hat. Mit ihren vier Jahren ist die Stute aus dem Stall von Frank Fuhrmann im Handicap im Grunde genommen auch noch Frischfleisch.
Kurz danach kommen wir zum „Ding des Tages“. Im Ausgleich IV über 2400 Meter sehen wir Wildpfad wieder, mit dem wir in Baden richtig abkassiert haben. Shuichi Terachi nimmt nun noch einmal vier Kilo runter. Das Ende der Fahnenstange ist bei dem Sir Percy-Sohn noch nicht erreicht. Ich gehe All in.
Zu guter Letzt können wir im Verkaufsrennen über 3200 Meter alle Gewinne auf Orihime (Christian Freiherr von der Recke) schieben, die uns schon öfter Glück gebracht hat. Meine Meinung.