(mf) Seit einigen Jahren ist sie ein bewährtes Marketing-Instrument, gleichermaßen für die Gewinnung von Wettern wie für den Export von französischer Trabern, und erlebt nach einjähriger Corona-Pause am Sonntag in Wolvega ein Comeback: Die Tour Européen du Trotteurs Francais.
Mit 50.000 Euro ist die Dotierung im 3. Rennen (19.10 Uhr) üppig und entspricht der auch bei den weiteren Etappen in Avenches/Schweiz (14. September), Son Pardo/Mallorca (26. September) und Gelsenkirchen (10. Oktober) ausgelobten, bevor es beim Finale in Mons/Belgien am 23. Oktober sogar um den doppelten Rennpreis geht. Zusätzliche Prämien für Trainer und Fahrer von insgesamt 30.000 Euro, die nach einer Punktwertung vergeben werden, versüßen das Ganze. Wie attraktiv die Rennserie auch für die Franzosen selber ist, zeigt ein Blick auf die Siegerlisten der vergangenen Jahre: Gruppe I-Sieger und Prix d’Amerique-Starter wie Billie de Montfort (2018, 2019) oder Bird Parker (2017) sind dort ebenso zu finden wie weitere Millionäre, z.B. Swedishman (2016) u.a.
In Wolvega ist sogar das Quartier von „Maitre“ Jean-Michel Bazire vertreten, die Fahrleine nimmt in Vertretung des Frankreich nur selten verlassenden vielfachen Champions wie so oft bei Auslandsstarts des Stalles kein Geringerer als der mehrfache Prix d’Amerique-Sieger Jos Verbeeck in die Hand. In Frankreich selbst hat der Belgier nach Auseinandersetzungen mit den Steuerbehörden keine Lizenz mehr erhalten, ist aber unverändert ein überall gern gesehener Klassefahrer. Mit dem in Enghien und Cagnes sur Mer drei Mal in Folge Zweitplatzierten Feydeau Seven hat Bazire dem 64-Jährigen den Favoriten der Prüfung an die Hand gegeben, zumal der Startplatz 4 auf der 2.600 m-Distanz passend ist. Starke Formen, wenngleich auf bislang etwas niedrigerem Niveau, bringt auch El Greco Bello (Rick Ebbinge, Nr. 12) mit, über die Dayan Winner (Hugues Monthulé, Nr. 14) auf den ersten Blick nicht verfügt. Allerdings war der Achtjährige aus dem Top- Stall von Trainer Sebastien Guarato zuletzt auch auf Gruppe I-Parkett u.a. gegen Face Time Bourbon unterwegs und kann als Außenseiter deshalb durchaus eine Rolle spielen.