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Holland hat die besten Stuten

(mf) im Gegensatz zum „großen“ Derby, das in Berlin-Mariendorf am Sonntag entschieden wird, gab es im Stuten-Derby oft genug Erfolge fĂŒr deutsche Quartiere. Drei Viertel der Siegerinnen der 20 Austragungen in diesem Jahrtausend hatten einheimische Besitzer, auch wenn sie gelegentlich im Ausland trainiert wurden. Besonders oft tauchte der Name der im Vorjahr verstorbenen Marion Jauß auf, fĂŒr die zwischen 2008 und 2016 gleich fĂŒnf Stuten Ehre einlegten und an die das Stuten-Derby nun im Renntitel erinnert. Die letzten beiden Austragungen gingen an Champion Michael Nimczyk, der im letzten Jahr mit Kyriad Newport und davor mit La Grace triumphierte. Doch eine Siegerin mit deutschem Trainer oder Fahrer wird es diesmal nach Lage der Dinge nicht geben.

Klar favorisiert fĂŒr das am Sonnabend als 12. Rennen gelaufene „Marion Jauß Deutsches Stuten-Derby“ war im Wettmarkt seit Monaten ALL IN LOVE (Dion Tesselaar, Nr. 1). Glatt gehend hatte die Tochter des Prix d’Amerique-Siegers Readly Express noch kein Rennen verloren, und doch stand sie noch nicht im Ziel. Es gab Stimmen, die, die am Kampfgeist von ALL IN LOVE zweifelten, sofern es denn ĂŒberhaupt zu einer solchen Situation kĂ€me. Der Trainer wiegelte mit „alleine vor dem Feld ist sie manchmal etwas faul“ ab, aber tatsĂ€chlich waren in den VorlĂ€ufen vor zwei Wochen zwei Pferde aus den Niederlanden auf den Plan getreten, die quasi ĂŒber Nacht das Potenzial von ernsthaften Herausforderinnen entwickelt hatten Lumumba (Michel Rothengatter, Nr. 3, Foto) gewann nach einem Tempolauf mit der sprichwörtlichen „halben Bahn“, Xylene Diamant (Rick Ebbinge, Nr. 2) ließ die beim Comeback nach fast einjĂ€hriger Pause noch gezeigte Startunsicherheit im Stall und dominierte ebenfalls unangefasst. Sie hat sogar deutsche Besitzer, die seit Jahrzehnten auf einer Welle des Erfolges schwimmenden bayerischen StĂ€lle Express und M.S. Diamanten zeichnen gemeinsam.

Nach der kurzfristigen Streichung von ALL IN LOVE am Donnerstag aufgrund einer Hufprellung scheint aus dem erwarteten Dreikampf nur noch ein Duell geworden zu sein.

So spannend das Stuten-Derby bei der Frage nach der Siegerin ist, so ĂŒberschaubar scheint der Rest der Kandidatinnen im Zwölferfeld. Die meisten brachten gute Leistungen, allen voran die in den VorlĂ€ufen zweitplatzierten Latina di Baia S (Gerhard Mayr, Nr. 4), Luna Scott (Jaap van Rijn, Nr. 5) und Inas Stone (Robin Bakker, Nr. 9), doch dass sie bei normalem Verlauf das Favoriten-Duo gefĂ€hrden können, wird allgemein bezweifelt.