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Darauf einen Lumumba

(mf) Seltene Konstellation beim mit 91.370 Euro dotierten Stuten-Derby in Mariendorf: Es gewann mit der in niederlĂ€ndischem Besitz stehenden Lumumba eine Traberdame in hochĂŒberlegener Manier und zum ultraniedrigen Kurs von 1,4:1, die sechs Wochen zuvor noch niemand „auf dem Zettel“ hatte. Doch Michel Rothengatter wusste frĂŒh, wo die anfĂ€nglichen Probleme der DreijĂ€hrigen lagen und wie man sie beheben konnte. Großen Anteil daran hatte sein Lehrmeister, der legendĂ€re Peter Strooper, dem der Siegfahrer mit emotionalen Worten „fĂŒr alles, was ich bei Dir gelernt habe“ ausdrĂŒcklich dankte. Das Resultat waren bei Lumumba nach drei eher ĂŒberschaubaren Auftritten im ersten Halbjahr genauso viele SpaziergĂ€nge: Der erste in Wolvega am 30. Juli, wo ein klarer Favorit Start-Ziel ĂŒberlegen abgefertigt wurde, der zweite im Derby-Vorlauf am 21. August, wo dieselbe Taktik zur Anwendung kam, ebenso wie im Finale am 4. September, in dem Rothengatter immer mit großem Vorsprung vor dem Feld lag und in 1:13,1 gewann – exakt derselben Siegerzeit, die einen Tag spĂ€ter im „großen Derby“ zum Sieg reichte.

Bei der Siegerehrung nach dem grĂ¶ĂŸten Erfolg, den der immer mehr in den Vordergrund tretende 33-JĂ€hrige bislang verbuchen konnte, wurde die Frage nach spĂ€teren Feierlichkeiten gestellt, und natĂŒrlich kam dabei das namensgebende GetrĂ€nk nicht zu kurz: Lumumba ist ein alkoholisches MischgetrĂ€nk aus heißem oder kaltem Kakao mit Rum, wahlweise auch Weinbrand oder Amaretto, manchmal mit Sahne. Alles in allem ebenso schmackhaft wie der Pferdewetten.de-Festkurs von 8,5:1, den Wetter selbst nach dem imponierenden Wolvega-Erfolg noch schnappen konnten.

Aber es war auch etwas GlĂŒck im Spiel bei Rothengatters Derby-Triumph. Ob es im Endeffekt anders gekommen wĂ€re, weiß niemand, doch die Favoritengruppe hatte sich zunehmend gelichtet: Bereits in den VorlĂ€ufen vermisste man Riet Hazelaar, die bei den Hengsten antrat und Dritte wurde, sowie die gesundheitlich angeschlagene Gigi Barosso. Damit nicht genug, musste die Totofavoritin fĂŒr den Derbysieg ALL IN LOVE zwei Tage vor dem Derby wegen einer Hufprellung abgemeldet werden. Damit konnte Lumumba nur noch durch höhere Gewalt gestoppt werden, was glĂŒcklicherweise nicht passierte. Doch Michel Rothengatter hĂ€tte die Hauptkonkurrentin sogar gerne am Ablauf gesehen: „Wir hĂ€tten trotzdem gewonnen, und dann wĂ€re der Sieg sportlich sogar noch wertvoller gewesen“, ist er sich sicher.

Die besseren Platzgelder im Stutenderby gingen an deutsche Fahrer: Goldhelm Michael Nimczyk ĂŒberraschte mit einer speedigen Sunset boulevard als Zweiter vor Heinz Wewering und der zu Beginn fehlerhaften Co-Favoritin Xylene Diamant sowie Tim Schwarma, der die Riesenaußenseiterin Isla als Vierte ins Ziel brachte.