(dip) Ein auf den ersten Blick völlig unspektakulär anmutender Renntag in Laval wird bei genauerer Betrachtung gegen Ende des Nachmittags zumindest etwas aufgewertet. An diesem gewiss alles andere als langweiligen “Arc”-Sonntag, wo natürlich alles im Schatten des 5 Millionen Euro-Spektakels in Longchamp steht, gibt es im letzten Rennen (“Prix de Montigne le Brillant”, 26.000€, 2850 Meter) in der 50.000-Einwohnerstadt im Nordwesten Frankreichs das Comeback von 10 DELIA DU POMMEREUX (Sylvain Roger/Foto) zu bewundern, die sich erstmals wieder seit ihrem Ehrenplatz Mitte Juni im “Kymi Grand Prix” im finnischen Kouvola ihren Fans präsentiert. Die achtjährige Stute, die von sich behaupten kann, die bisher letzte Bezwingerin des weltbesten Trabrennpferds Face Time Bourbon zu sein, hat sich für ihr rentrée eine relativ harmlose Aufgabe ausgesucht, die sie unter normalen Umständen sicher auch problemlos lösen würde. Allerdings sind diese Umstände diesmal eben nicht “normal”, denn zum einen muss die 1,5 Millionen Euro schwere Stute auf ihren zur selben Zeit mit eben jenem Face Time Bourbon in Neapel weilenden Stammfahrer Eric Raffin verzichten, des Weiteren tritt sie bei ihrem ersten Auftritt nach der fast viermonatigen Startpause noch mit allen vier Eisen an, und zum dritten hat sie auch in den letzten beiden Jahren ihre Sommerpause im Oktober in Laval beendet – und tat dies jeweils mit identischem Beschlag und, nicht wirklich überraschend, ohne Erfolg. “The same procedure as every year” also, so dass man auch diesmal wieder stark davon ausgehen darf, dass die “Prix de France”-Gewinnerin aus dem Februar bei ihrer Rückkehr in der Hand ihres Trainers erneut ein Aufbaurennen für das bereits in wenigen Wochen beginnende Wintermeeting in Vincennes bekommen wird und man sie eher nicht unter allen Umständen dazu zwingt, eine für sie völlig belanglose und dementsprechend dünn dotierte Aufgabe gewinnen zu müssen. Mit 9 FEELING CASH (Francois Lagadeuc), der seit Februar pausiert hat und als Monté-Spezialist ohnehin gänzlich andere Interessen haben wird, tritt hier noch ein weiterer Millionär zu einem Preparé an, womit die Prüfung rein von der Qualität der Starter gewiss aufgewertet wird. Allerdings stehen auch für ihn in den kommenden Wintermonaten einige deutlich lukrativere Aufgaben unter dem Sattel an, weshalb sich seine sportlichen Ambitionen für dieses Rennen in sehr engen Grenzen halten werden. Vieles spricht daher für den in Laval ohnehin noch ungeschlagenen 7 DIABLE DU VAUVERT (Bertrand le Beller), der nach seinem keineswegs enttäuschenden fünften Platz vor vier Wochen in Vincennes nun weiter gefördert sein wird und hier alles in allem günstige Voraussetzungen antrifft. Keinesfalls chancenlos dürfte auch 8 FLAMME DU GOUTIER (Theo Duvaldestin) sein, die prinzipiell in beiden Lagern zu Hause ist, allerdings mit bereits drei Gruppe I-Erfolgen im Reiten ihre Prioritäten klar abgesteckt hat. Die erst sechsjährige Tochter des überragenden französischen Vererbers Ready Cash hat aber nicht weniger als elf ihrer vierzehn Siege im Fahren erzielt, weshalb sie hier noch längst nicht vorzeitig aus der Verlosung heraus ist. Eher kleinere Außenseiterchancen macht hingegen 2 ELIOT D`AMBRI (Alexandre Abrivard) geltend. Der Wallach verfügt zwar bei weitem nicht über die Klasse der vorher genannten Teilnehmer, hat nach der Pause allerdings nun immerhin schon zwei Starts im Leib und tritt hier barfuß und zudem in starker Hand an, was in diesem kleinen Feld unter den genannten Voraussetzungen schon eine Menge wert sein kann.Das Rennen findet am Sonntag, 3.Oktober, an achter Stelle der Veranstaltung in Laval statt. Die Startzeit ist für 17.15 Uhr terminiert.

Sonntag: Comeback von Délia du Pommereux in Laval
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