Die gute Nachricht zuerst: Ich werde Sonntag in München sein.
Den Großen Preis von Bayern möchte ich mir anschauen, schließlich habe ich das Rennen insgesamt viermal gewonnen. Unvergessen ist für mich der Sieg im Jahr 2014 mit Ivanhowe, der eines der besten Pferde war, das ich jemals geritten habe. Alleine schon deswegen freue ich mich live Ort zu sein.
Noch vor dem Beginn des ersten Rennens in München läuft Sisfahan im Breeders Cup Turf. Am Samstagabend um 23:50 Uhr deutscher Zeit werde ich das Rennen am Handy verfolgen. Nur ein einziges Mal gelang es einem deutschen Pferd den Breeders Cup Turf zu gewinnen. Diese Sensation schaffte Shirocco im Jahr 2005 und nun versucht es unser Derbysieger Sisfahan.
Eigentlich dachte ich, dass Tarnawa in Del Mar das Maß aller Dinge sei. Vor allem nach dem zweiten Platz im Prix de’l Arc de Triomphe. Allerdings sieht die Aga Khan-Stute auf Bildern gar nicht gut aus. Ich glaube sie hat im Kampf um den Sieg im Arc einen teuren Preis bezahlt. Man darf allerdings nicht vergessen, dass sie genau dieses Rennen vor einem Jahr gewonnen hat. Mir gefällt Sisfahan am besten. Ein schnelles Rennen wird ihm entgegenkommen und ich werde ihn auf jeden Fall auf Sieg und ein bisschen mehr auf Platz wetten. Als Gegner sehe ich Yibir, der gerade erst die Derby Invitational Stakes in Belmont auf Gruppe I-Ebene gewonnen hat. Mein Tipp für den Breeders Cup Turf, ein Rennen das mit 4 Millionen Dollar dotiert ist, lautet also: Sisfahan, Yibir, Tarnawa.
Natürlich habe ich mich schon vor meiner Abreise nach München mit dem Starterfeld im Hauptrennen beschäftigt und bin mir sicher. Ich habe einen klaren Favoriten: Alpinista wird im Großen Preis von Bayern das Maß aller Dinge sein. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es jemals ein Pferd geschafft hat einen Hattrick in den drei großen deutschen Rennen, dem Großen Preis von Berlin, dem Preis von Europa und dem Großen Preis von Bayern geholt zu haben. Es ist für den Rennsport einfach nur toll, dass man so einen Superstar wie Alpinista in München am Start hat. Ich sehe auf dem Papier keinen richtigen Gegner für die Stute.
Wer kommt sonst noch für einen Sieg in Frage? Believe in Love gehört Koji Maeda, einem der größten Besitzer in Japan und jeder weiß, dass ich ein Japan-Fan bin. Aber dieses Pferd hat noch viel mehr zu bieten, denn Believe in Love lief ihn Longchamp im Qatar Prix de Royallieu auf Gruppe I-Level und wurde über 2800 Meter zweite. Sollte der Boden weich werden, könnte es sein, dass alle Jockeys weiter Außen gehen und so mehr als 2400 Meter zu absolvieren haben. Auch in Longchamp war der Boden weich bis schwer und Believe in Love kam damit zurecht. Die Stute könnte somit die härteste Konkurrentin für Alpinista sein. Ich selbst habe sogar 2020 die Farben von Koji Maeda zum Sieg tragen dürfen. Da werden alte Erinnerungen wach und mich hat die Liebe gerettet. Believe in Love; ich glaube immer an die Liebe.
Von den deutschen Pferden versuchen nur Nerium, Mendoncino und Walkaway ihr Glück – Walkaway gefällt mir am besten. Sie siegte bereits in Hannover und Adlerflug, Schlenderhan und weicher Boden das passt. Sie ist das Pferd für die Überraschung. Mein Tipp: Alpinista, Believe in Love, Walkaway. Meine Meinung.