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Cup im Reich der Mitte

Am kommenden Sonntag steht in Hong Kong einer der wichtigsten Renntage des Jahres an. Mit der Hong Kong Vase, dem Hong Kong Sprint, der Hong Kong Mile und dem Hong Kong Cup finden ab 6:55 Uhr deutscher Zeit die vier wichtigsten Rennen des Jahres in Sha Tin statt. Für mich sind die Rennen dort besonders interessant, da auch einige japanische Pferde an den Start gehen. Aber nicht nur das, die internationale Elite trifft sich in Hong Kong: Da hätten wir unter anderem die Breeders Cup Siegerin Loves Only You, Mogul oder Golden Sixtie.

Das erste Highlight ist die Hong Kong Vase, ein Gruppe I-Rennen über 2400 Meter, in dem es die einheimischen Pferde schwer haben dürften. Es gibt wenige Pferde dort, die auf dieser weiten Distanz zurechtkommen. Ihre Paradedistanz liegt bei 2000 Metern, über diesen Weg wird auch das Derby gelaufen. Dieses Rennen wandert aufgrunddessen regelmäßig ins Ausland. Der Vorjahressieger ist ebenfalls am Start, heißt Mogul und kommt aus dem Stall von Aiden O’Brien. Ich denke allerdings, dass er es dieses Mal schwer haben wird, da ihm derzeit ein bisschen die Form für solch ein Rennen fehlt. Von den Ausländern schätze ich Pyledriver am stärksten ein. Er bekam ein Aufbaurennen in Lingfield auf PSF, diese Aufgabe löste er mit Bravour und nun ist er so weit. Außerdem gefällt mir der Japaner Glory Vase. Er wird es den Pferden aus Hong Kong nicht leichtmachen, denn ihn reitet João Moreira, ein echter Ausnahmejockey. Meine Dreierwette lautet also: Pyledriver, Glory Vase, Mogul.

Im Hong Kong Sprint geht es danach über schnelle 1200 Meter. Ich hoffe der Sprint geht nach Japan. Danon Smash hat das Rennen im letzten Jahr gewonnen. Im Sattel sitzt Yuka Kawada, der Siegreiter von Loves Only You im Breeders Cup. Auch wenn er nicht unbedingt die beste Form auf der Hand hat, denke ich, dass es reichen wird. Außerdem habe ich für den Besitzer früher in Deutschland viel geritten; und auch gewonnen. Auch Resistencia und Pixie Night sind gute Sprinter aus Japan, die auch für das internationale Niveau genug Klasse haben. Etwas Kleingeld setze ich aber trotzdem nicht auf sie, sondern auf Hot King Prawn, denn es reitet Ryan Moore und er wird lang am Toto stehen. Das könnte die Wette für die Überraschung sein.

Die Hong Kong Mile bleibt meiner Meinung nach in Hong Kong. Golden Sixtie hat von 20 Rennen in Hong Kong nur eines nicht gewonnen. Der Wallach hat im Derby gesiegt und war auch im Vorjahr der Sieger über die Meile. Das ist seine Paradedistanz und ich habe keine Zweifel daran, dass er gewinnt. Ich wette ihn auch für eine Quote unter 20 für zehn. Meine Sympathiewette geht aber natürlich nach Japan und an Salios aus der deutschen Stute Salomina. Er wird von seinem Derbyjockey Damian Lane geritten und war damals zweiter. Schon beim Derby sagte sein Trainer mir, dass er eigentlich ein Meiler ist. Ich hoffe also, dass Damian Lane das Gaspedal findet und gebe ihm auch Vorfahrt vor den anderen (stärker eingeschätzten) Japanern.

Der Hong Kong Cup ist mit fast 3,5 Millionen Euro dotiert und einfach super gut besetzt. Die klare Favoritin ist Loves Only You. Sie gewann bekanntermaßen den Breeders Cup als erstes japanisches Pferd in der Historie. Auch im Jahr davor hat sie sich schon international bewiesen. Wenn sie die Reisen gut weggesteckt hat, führt kein Weg an ihr vorbei. Allerdings habe ich auch in diesem Rennen eine Sympathiewette parat. Hishi Iguazu habe ich selbst viermal in seiner Karriere geritten. Noriyuki Hori ist außerdem meiner Meinung nach der beste Trainer Japans. 2020 habe ich mit ihm einmal gewonnen, danach hat er sich extrem gesteigert, aber der Trainer hat auch immer betont, dass er ein spätes Pferd ist. Auf dieser großen Bühne ist er sicherlich eines der letzten Pferde, das ich noch persönlich geritten habe. Deswegen setzte ich mein Geld auf Hishi Iguazu.

Gegenüber diesen Rennen ist die Dortmunder Sandbahn dann doch eher 2. Liga. Meine Meinung.