(dip) Nur zwei Wochen nach dem neu geschaffenen und erstmals als Gruppe I-Rennen ausgetragenen “Prix Ourasi” werden am Samstag erneut die vierjährigen Pferde in den sportlichen Fokus rücken. Im siebten Rennen, der aus insgesamt neun Prüfungen bestehenden Nachmittagskarte, geht es im “Prix Ephrem Houel” (Gruppe II, 120.000 €, 2700 Meter) im Vergleich zum letzten Januar-Sonntag zwar eine Kategorie herunter, doch ungeachtet dessen hat dieser Halbklassiker eine überragende Besetzung gefunden, in dem fast alle Stars des Jahrgangs 2018 mit dabei sind. Abgesehen von den Ausländern, die diesmal laut Ausschreibung von der Teilnahme dieses Rennens ohnehin ausgeschlossen sind, sowie der “Königsmörderin” Idylle Speed – die Stute war im “Critérium des 3 ans” die erste und bislang einzige Bezwingerin des neuen Jahrgangsprimus Izoard Védaquais – findet sich am Samstag um 17.00 Uhr alles auf dem Plateau de Gravelle ein, was vierjährig Rang und Namen hat. Allen voran eben jener 10 IZOARD VEDAQUAIS (Eric Raffin), der mittlerweile nicht nur im internen Stallduell dem lange Zeit den I-Jahrgang Frankreichs anführenden 11 ITALIANO VERO (David Thomain) den Rang abgelaufen hat, sondern der spätestens seit seinem souveränen und mit fast schon aufreizender Leichtigkeit erzielten Triumph im “Prix Ourasi” vor zwei Wochen die Position des französischen Jahrgangsleaders eingenommen hat. Nachdem der Hengst die ersten zwölf Starts seiner Karriere gewinnen konnte, erwischte es ihn im Dezember letzten Jahres ausgerechnet im “Critérium des 3 ans” zum ersten Mal, womit er zugleich ungewollt dem zwei Jahre älteren Galius nacheiferte. Der frisch gebackene “Amérique”-Zweite, der vor zwei Wochen im Pariser Millionenrennen sogar sehr lange wie der Sieger aussah und sich buchstäblich erst mit dem allerletzten Schritt hauchdünn geschlagen geben musste, startete mit der exakt identischen performance von zwölf Siegen in seine Rennkarriere, woraufhin sich mittlerweile der eine oder andere Experte zu der vielleicht gar nicht mal zu sehr aus der Luft gegriffenen Prognose hinreißen ließ, in Izoard Védaquais einen potenziellen (Mit-)Favoriten für den “Prix d`Amérique” im nächsten Jahr ausgemacht zu haben. Da bis dahin aber noch einiges an Wasser die Seine herunterfließen wird, kann und wird sich der aktuell wohl etwas stärkere, der beiden Allaire-Schützlinge in anderen Aufgaben – wie zum Beispiel dieser hier – schadlos halten. Dass die bislang einzige Niederlage bei ihm keine bleibenden Schäden hinterlassen hat, bewies der Hengst vor zwei Wochen bei seinem Triumph im “Prix Ourasi” auf recht eindrucksvolle Art und Weise. Mit einer nicht zu leugnenden Autorität löste der Bird Parker-Sohn diese gewiss nicht leichte Aufgabe, wobei ihm ganz nebenbei auch die Revanche gegen seine Bezwingerin aus dem “Critérium” gelang, die diesmal nicht den Hauch einer Chance besaß. Deutlich besser, allerdings auch ohne ernsthafte Siegmöglichkeit, endete 7 IDAO DE TILLARD (Clément Duvaldestin) als Zweiter hinter Izoard Védaquais. Der Duvaldestin-Schützling sorgte bereits am 2.Weihnachtsfeiertag des letzten Jahres für reichlich Aufsehen, als er in einer eigentlich nur als Rahmen der beiden Amérique-Qualifikationsrennen “Critérium Continental”, bzw. “Ténor de Baune” geltenden Prüfung in spektakulärer Manier und Zeit gewann. Bei 1:10,7 / 2100 Meter blieben die Uhren nach seinem überlegenen Sieg stehen, wonach natürlich mit viel Spannung und Vorfreude sein erstes direktes Aufeinandertreffen mit den Besten des Jahrgangs erwartet wurde. Kurze Zeit später erstmals auf Gruppe III-Parkett engagiert, löste er auch diese Aufgabe mit Bravour, um dann die im schon mehrfach erwähnten Gruppe I-Rennen am “Amérique”-Sonntag gezeigte, abermals exzellente Vorstellung abzuliefern, die ihn zumindest bis in die Nähe von Izoard Védaquais brachte. Rang zwei war so etwas wie ein gefühlter Sieg und damit natürlich auch eine Empfehlung für diese Prüfung. Für den zweiten Allaire-Vertreter 11 ITALIANO VERO (David Thomain) gilt es vornehmlich darum, die jüngste schmerzhafte Schlappe vergessen zu machen. Trotz gelegentlicher kleinerer Ausrutscher lange Zeit als der Beste seiner Generation gehandelt, musste der immerhin schon sechsfache Gruppe-Sieger in den letzten Wochen etwas Federn lassen und erlebte ausgerechnet im “Critérium des 3 ans” ein zumindest mittelschweres Desaster, auch wenn Rang fünf dies nur bedingt widerspiegelt. Nicht wirklich überraschend ließ der Hengst den “Prix Ourasi” daraufhin aus, zumal Trainer und Besitzer Philippe Allaire neben Izoard Védaquais in jenem Rennen auch noch seinen italienischen Hengst Callmethebreeze am Start hatte. Ob diese kleine Pause nun eher nachteilig auszulegen ist oder sie vielleicht sogar gut war und er nun mit neuem Elan und vor allem neuer Frische ins Rennen gehen wird, bleibt freilich abzuwarten. Unstrittig ist aber, dass Italiano Vero hier die kompletten 100 % seines Potenzials abrufen muss, um gewinnen zu können. Neben Philippe Allaire stellt auch Trainer Fabrice Souloy gleich zwei Teilnehmer in diesem Feld. 5 IDYLLE A VIE (Franck Nivard) ist dabei nach mittlerweile vier aufeinanderfolgenden Disqualifikationen natürlich nur bedingt zu empfehlen, doch ist ihr sensationeller Gruppe II-Sieg Ende November in einem Jahrgangsrennen für Stuten, noch in bester Erinnerung. Souloys zweite Waffe ist 9 IDEAL LIGNERIES (Francois Lagadeuc), der, abgesehen vom letzten Start, als ihm am Berg eine Unsicherheit unterlief, die die Disqualifikation zur Folge hatte, bislang vor allem durch seine Beständigkeit und seinen Einsatzwillen auffiel. Auch er kam bereits in den Genuss eines Erfolges auf Gruppe II-Parkett, als er im November keinen Geringeren als den zur damaligen Zeit noch auf dem Jahrgangsthron sitzenden Italiano Vero trotz deutlich schlechteren Rennverlaufs klar bezwang. Der frisch zum Zuge gekommene 1 IGUSKI SAUTONNE (Matthieu Abrivard), sowie der kürzliche Überraschungssieger 2 I PAY CASH (Paul Ploquin) versuchen sich beide erstmals auf dieser deutlich höheren Ebene, weshalb ein neuerlicher Erfolg schon einer großen Überraschung gleichzusetzen wäre. Auch 3 IRON MESLOIS (Alexis Collette) muss trotz des feinen Gruppe III-Treffers vom “Cornulier”-Sonntag, diesmal gegen die Allerbesten des Jahrgangs zumindest etwas zurückstecken. 4 INSTINCT D`AM (Gabriele Gelormini) war nun zweimal in Folge auf höchster Ebene ohne Chancen und hat es auch diesmal nur um eine Nuance leichter. Für den Hengst spricht indes die Form des Quartiers, denn die hier in Erscheinung tretende Trainer/Fahrer-Konstellation hat im bisherigen Verlauf des Wintermeetings bereits den einen oder anderen, durchaus auch überraschenden Treffer auf die Piste gezaubert. Die Tendenz der jüngst gleich am Start ausgefallenen 6 I LOVE ME (Yoann Lebourgeouis) zeigt seit geraumer Zeit leider in die falsche Richtung, allerdings hat sich die Stute im Herbst des vergangenen Jahres mit diesem Fahrer bereits auf Gruppe I-Ebene ordentlich verkauft. Bleibt noch 8 INOUBLIABLE (Jean-Philippe Dubois), die unverändert zu den besten Stuten des Jahrgangs zählt, auch wenn die letzten Formen dies überhaupt nicht ausdrücken. Allerdings wurde sie nun einige Male auch nicht gerade sonderlich glücklich vorgetragen, weshalb sie zumindest einen kleinen Außenseiter-Hinweis verdient.
pferdewetten.de-Tipp: 10 Izoard Védaquais – 7 Idao de Tillard – 11 Italiano Vero chancenreicher Außenseiter: 8 Inoubliable