(mf) Als am 22. August 2021, dem Tag der Vorläufe zum Derby, in Berlin-Mariendorf sage und schreibe 15 Rennen stattfanden, die sich über mehr als sieben Stunden erstreckten, war das eine Rekordmarke der letzten Jahre. Eine solche Anzahl wird zwar mitunter noch überboten, aber dann sind in der Regel zwei Veranstalter beteiligt, die mehr oder minder parallel ihr Rennen durchführen, so dass im Schnitt alle 10 bis 15 Minuten eins läuft. Am Sonntag ist das anders.
Neun Rennen beim Saisonauftakt in Daglfing, sechs in Bahrenfeld nach zweimonatiger Winterpause lautet das Angebot. Und zwar hintereinander, Überschneidung ausgeschlossen. Gut ein halben Jahr nach dem legendären Mariendorfer Event ist also erneut Stehvermögen vonnöten, damit man als Zuschauer oder Wetter heil über die Runden kommt. In Daglfing geht es Punkt 14.00 Uhr los, der letzte Start soll um 17.12 Uhr erfolgen. Das Programm ist gut gemischt, Profis, Amateure und Trabreiter kommen in Auto- und Bänderstartrennen zum Einsatz, die Franzosen sogar über eine 500 Meter längere als die übliche 2.100 Meter-Distanz. Für die Wetter ist eine im 2. Rennen beginnende V7 mit 10.000 Euro Garantie-Auszahlung der Höhepunkt, und die wirkt an einigen Stellen knifflig. Speziell V7-6 als Handicap, das von den Amateuren aus zwei Bändern bestritten wird und elf Pferde am Ablauf sieht, könnte es in sich haben.
Nach kurzer Verschnaufpause geht es in Bahrenfeld weiter, wo der erste Start um 17.40 Uhr erfolgt und die letzten vier der insgesamt sechs Prüfungen gemeinsam mit der PMU abgewickelt werden, was größere Abstände als in Daglfing bedeutet, so dass der letzte Sieger erst kurz vor 20.15 Uhr die Ziellinie überqueren dürfte. Summa summarum bedarf es etwa sechseinhalb Stunden voller Konzentration, um alles mitzubekommen und vor allem die richtigen Wetten auszutüfteln. Immerhin wirkt die in Hamburg angebotene V6 mit 6.000 Euro Garantie auf den ersten Blick leicht lösbar, was nicht zuletzt an der Anwesenheit von Michael Nimczyk und Josef Franzl liegt, die einige recht klare Favoriten an den Ablauf bringen und durchaus die Hälfte oder mehr der V6-Rennen für sich entscheiden könnten. Diesmal sind womöglich eher die „Hochschreiber“ als die „Kombinierer“ gefragt, doch letztendlich ist es egal, wie die Wettgewinne zustande kommen – Hauptsache, sie tun es.
Daglfing
pferdewetten.de-Sieger des Tages: 103 Maranello Bo, scheint trotz langer Pause die erste Farbe des dreifach vertretenen Quartiers zu sein und gewann im Juni ein Monté bereits sehr souverän.
pferdewetten.de-Platzpferd des Tages: 206 Velten Chicago, war bei allen neuen Lebensstarts in der Wette und wird es auch diesmal sein.
pferdewetten.de-Außenseiter des Tages: 503 Gadget Atout, springt fast immer, gewann auf kleineren französischen Bahnen aber 2020 zwei und 2021 ein Rennen.
Bahrenfeld
pferdewetten.de-Sieger des Tages: 406 Redford, gefiel vor der Pause sogar bei der hauchdünnen Niederlage sehr, muss diese Aufgabe auch als Saisondebütant lösen können.
pferdewetten.de-Platzpferd des Tages: 106 Remember Preussen, meldete sich nach langer Abstinenz vor elf Monaten mit einem Doppelerfolg zurück, sollte somit wieder nicht viel Anlaufzeit benötigen.
pferdewetten.de-Außenseiter des Tages: 303 Otero, traf in der neuen niederländischen Heimat stets sehr gute Konkurrenten und ist sicher weitaus stärker als sein Formenspiegel vermuten lässt.