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Geld, Geld, Geld – eine Chancenanalyse

(mf) Am Wochenende gibt es Geld. Fast überall auf den diversen Glücksspielsektoren und in Größenordnungen, die man so nur selten oder auch gar nicht kennt. Geht man alleine nach den im Raum stehenden Beträgen, ist die Rangfolge der Attraktivität klar: Im Lotto werden im 1. Rang 45.000.000 Euro zur Verfügung stehen, in der 13er-Wette des Fußballs liegen 180.000 Euro im Jackpot, die Traber-V6 am Sonntag in Mönchengladbach offeriert eine Garantieauszahlung von 100.000 Euro (inkl. ca. 35.000 Euro Jackpot) und die von pferdewetten.de angebotene V7 der Galopper in Düsseldorf zur gleichen Zeit eine Garantie von 50.000 Euro.

Chance oder Augenwischerei?

Die Zahlen scheinen für sich zu sprechen, aber ist das wirklich so? Stehen die beiden Angebote des Pferderennsports wirklich so unauffällig neben denen von Lotto und Toto? Wir werfen ein Auge drauf.

Die Chance, im Lotto den 1. Rang zu treffen (sechs Richtige plus Superzahl) liegt bei 1:139.838.160, also knapp 1:140 Millionen. Eine Tippreihe kostet 1,20 Euro, die Vollkombi somit 167.805.792 Euro. Trifft man als Einziger, gibt es inkl. Nebenrängen etwa ein Drittel retour – kein gutes Geschäft.

In der 13er-Wette existieren 1.594.323 mögliche Tippreihen, der Einsatz liegt bei 50 Cent. Knapp 800.000 Euro würden zum sicheren Gewinn reichen, auch das rechnet sich nicht einmal im Ansatz.

Die Traber-V6 beinhaltet bei einem Grundeinsatz von 1 Euro 362.880 Möglichkeiten. Die pferdewetten.de-V7 der Galopper kostet nur 20 Cent, doch ist der Preisvorteil durch die weitaus geringere Trefferchance von 1:5.854.464 relativ. Beides sieht dennoch vom Preis-Leistungsverhältnis her viel besser aus.

Anders als im Lotto, wo sich aufgrund der Tatsache, dass trotz -zig Millionen Euro Umsatz jede Woche nur alle paar Monate der erste Rang getroffen wird, ohnehin niemand realistische Hoffnungen machen kann, haben die drei anderen Wettmöglichkeiten einen erheblichen Vorteil: Man kann vermeintlich chancenlose Mannschaften oder Pferde aus der Vollkombi streichen. Wer davon ausgeht, dass zumindest kein „Affe aus dem Nest fällt“ und 40 % Außenseiter weglässt, landet in der 13er-Wette mit sieben Zweier- und sechs Dreierwegen bei nur noch ca. 93.000 Möglichkeiten, also lediglich 6 % (!) der Vollkombi. Das liest sich schon besser, hat aber den Nachteil, dass es mit drei „Volksbänken“ und weiteren erwartbaren Spielausgängen auch Gewinne unterhalb 10.000 Euro geben kann. Wenn man so will, sind beide staatlichen Angebote bei genauerer Betrachtung also nicht allzu interessant.

Pferdewette macht das Rennen

Anders sieht es auf den beiden Rennbahnen am Sonntag aus. Wer dort in jedem Rennen 40 % tatsächliche oder nach eigener Meinung Außenseiter weglässt, kann immer noch treffen, und wenn hier und da der 5. oder 6. Favorit gewinnen sollte, hat das erfahrungsgemäß schon enorme Auswirkungen auf die Quote. Sogar alleine an der Kasse zu stehen und dann die (mindestens) 100.000 Euro in Mönchengladbach oder 50.000 in Düsseldorf mitzunehmen, wäre denkbar. Wer 40 % der Starter eines Rennens weglässt, landet in der Traberkombi bei nur etwa 18.000 Möglichkeiten. In der Galopper-V7 sind es nach diesem Muster aufgrund der größeren Felder um 170.000.

Wer genau hinschaut, muss nicht mehr überlegen, ob er sein Geld bei Lotto, Toto oder Pferdewette investiert. Die Pferde machen das Rennen, ohne Wenn und Aber.