(mf) Einen gleichwertigen Ersatz zu finden, kann manchmal schwer sein. Beispielsweise in der Bundesliga, wo Dortmund in der nächsten Saison ganz sicher einen für Haaland benötigt und München vielleicht einen für Lewandowski. Auf trabrennsportlicher Ebene gestaltete sich die Suche nach Ersatz bedeutend einfacher, der Vorgang selbst war allerdings bezogen auf das Echo in unserer häufig als Randsportart eingestuften Lieblingsdisziplin nicht minder spektakulär.
Eigentlich war erwartet – und auch schon als sehr wahrscheinlich angekündigt – worden, dass Daglfing den am letzten Sonntag entstandenen Mega-Jackpot in der V7-Wette von mehr als 25.000 Euro gleich wieder, nämlich am 15. Mai, ausspielen würde. Man hatte hinter den Kulissen sogar schon mit Berlin-Mariendorf erfolgreich darüber verhandelt, dass dort zeitgleich auf eine V7 verzichtet würde. Doch dann kam alles anders. In Daglfing wurde, wie man hört, durchaus kontrovers, noch einmal diskutiert und dann entschieden, den Jackpot nicht auszuspielen, sondern dies an einem attraktiveren Renntag, nämlich dem 19. Juni zu tun. „Rein rechtlich“, so argumentieren auch Politiker wie zuletzt die Verteidigungsministerin in Zusammenhang mit den Hubschrauberflügen, auf denen sie ihren Sohn mitnahm, gerne, sei daran nichts auszusetzen. Das stimmt, denn die Totobestimmungen sehen lediglich ein wenig schwammig vor, dass Jackpots „an einem der nächsten Renntage“ auszuspielen sind. Diese Bestimmungen sind allerdings etwa 20 Jahre alt, und damals gab es noch nicht das, was Kritiker inzwischen als „internationalen Standard“ wie etwa bei den schwedischen V-Wetten bezeichnen und auch in Deutschland erwarten: Dass Jackpots in voller Höhe und ohne Wenn und Aber bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit auszuspielen seien.
Ersatz-V7
Nun muss also doch Mariendorf ran mit der dortigen V7+, die man großzügig und wie üblich mit 10.000 Euro Garantieauszahlung noch flugs ins Sonntag-Programm einbaute. Das umfasst zwar nur acht Rennen ab 14.00 Uhr, so dass die V7+ schon mit dem 2. Rennen um 14.48 Uhr beginnt, aber sowohl die Wette selbst wie das sportliche Programm können sich sehen lassen. Die Gold-Serie führt diesmal über die englische Meile und ist mit herausragenden Pferden wie u.a. Halva von Haithabu, Inspector Bros, Mister Ed Heldia und Mariendorfs Bahnrekordler Major Ass großartig besetzt, wobei die nicht für jeden günstige Startplatzverteilung die Angelegenheit zusätzlich offen macht. Gleichfalls 10.000 Euro können die aufstrebenden Vierjährigen verdienen, wo Lindstedt Boko und Don Trixton längst nicht die einzigen Optionen für den Sieg sind. In der Silber-Serie sieht es nach einem Dreikampf zwischen den Erfolgspferden Purple Rain, Blizzard PS und Kaiserhof Newport aus. Ein Bankpferd könnte sich zum V7-Auftakt mit Don Timoko anbieten, der zwar auch kein sicherer Sieger ist, doch wenn man mit ihm scheitert, weiß man das wenigstens im ersten und nicht erst im letzten Rennen.
pferdewetten.de-Sieger des Tages: 105 Othello PS, kann genug laufen, ist aber kein Muster an Zuverlässigkeit: Zwei Siege, drei Disqualifikationen bei den letzten fünf Starts.
pferdewetten.de-Platzpferd des Tages: 608 Lamborghini Bros, imponierte beim Karlshorster Sieg ungemein, die Konkurrenz ist in der 750 Euro-Klasse aber diesmal hammerhart.
pferdewetten.de-Außenseiter des Tages: 704 Major Ass, wenn der Bahnrekordler wahrscheinlich nur vierter Favorit sein wird, weiß man, wie stark das Rennen besetzt ist.