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Zurück in die Zukunft

Ich war nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in Krefeld und hatte eine super Zeit. Ich meine heutzutage muss man wirklich über jeden Renntag dankbar sein, auch dann, wenn nur sechs Rennen ausgetragen werden. Und trotz der schwierigen Witterungsbedingungen war das Geläuf top und von den Reitern gab es nur Lob. In Krefeld herrschte sogar regelrecht Volksfeststimmung. Nur eine Sache verstehe ich wirklich nicht und mir muss mal jemand erklären, warum wir im Jahr 2022 auf der ganzen Rennbahn keinen einzigen Bildschirm mit den Rennen aus Berlin bereitstellen. Warum sind wir nicht in der Lage auf einer deutschen A-Rennbahn Bilder von dem einzigen Grupperennen des Tages zu zeigen? Zumal bekannt ist, wie schlecht das mobile Netz vor Ort ist und man keine Chance hatte, die Rennen auf dem Handy zu schauen. Im Presseraum gab es zwar Wifi, doch das reichte gerade mal, um eine Whatsapp Nachricht zu verschicken und sicher nicht, um Videos zu streamen. Da kommt man sich ja fast vor wie beim Klassiker „Zurück in die Zukunft“.

Denn ich fühlte mich geradezu zurückgeworfen in die 80er Jahre. Sogar in meiner Anfangszeit, also in den 90ern, gab es auf jeder Bahn Fernseher mit der Übertragung der anderen Rennorte. Wenn man denkt, dass man so den Bahnumsatz steigert, dann liegt man in der heutigen Zeit nämlich leider falsch. Freunde haben mich sogar bereits vorher darauf hingewiesen, dass ich vor Ort die Rennen aus Hoppegarten nicht verfolgen und demzufolge auch nicht wetten kann; ich wollte es nicht glauben. Früher war Krefeld eine meiner Lieblingsbahnen, jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob das nicht mein letzter Besuch dort war. Mit dieser Politik kann das nicht funktionieren, denn wer gerne wettet, der will auch die Möglichkeit haben auf das Oleander Rennen zu setzen. Da möchte man nicht zwischen den Rennen teilweise 40 Minuten auf die nächste Wettchance warten. Vom Wetten lebt unser Sport schließlich. Natürlich bleibt es jedem Veranstalter selbst überlassen, auf welches Publikum er seinen Fokus setzt. Die Basis ist aber doch das wettende Publikum.

Natürlich habe ich aber auch noch ein paar Wett-Tipp für euch und die kommen heute aus Strasbourg. Im zweiten Rennen (Startzeit 12:20 Uhr), einem Verkaufsrennen für Dreijährige, setze ich auf Irbis, der mir schon aufgefallen ist als ich letzte Woche in Prag war. Reiterin Frau Nicco nimmt noch Kilos runter und die Form wurde aufgewertet, das kann auch gegen Gloria Rosa reichen.  

Das vierte Rennen ist ein Maidenrennen und führt über 2000 Meter. Bardolino aus dem Stall von Henk Grewe sollte hier mit guten Chancen unterwegs sein. Das gleiche gilt für Marian Weißmeiers Larissio, der Adrie de Vries an Board haben wird. Es sollte schon etwas zu bedeuten haben, wenn der Fliegende Holländer sich hier in den Sattel schwingt.

Im sechsten Rennen läuft Alkuin aus dem Quartier von Waldemar Hickst, der schon ein schönes Aufbaurennen bekommen hat. Für mich ist Guido Schmitts Wallach mit Alex Pietsch im Sattel der Elfmeter des Tages.

Im siebten Rennen versuche ich es einmal mit einem etwas verwegenen Tipp und zwar nochmals mit einem Pferd aus Tschechien. Bobik sollte gemeinsam mit Riverwing aus dem Blume-Stall hier die besten Chancen haben.

Wegen Jean-Pierre Carvalhos Taycan im letzten Rennen wird Adrie de Vries vor Ort sein, obwohl er mir auf weichem Boden besser gefallen würde. Der Gegner könnte Wahiba Sands sein. Wir bleiben also größtenteils bei den deutschen Startern, denn Strasbourg ist im Grunde genommen ja auch mehr eine deutsche Bahn. Meine Meinung.