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Im Derbyfieber

Nach dem englischen Derby ist vor dem französischen Derby. Ich bin also schon ganz im Derbyfieber. Aber hier kommen alle Tipps der Reihe nach.

Der Grand Prix de Chantilly ist der kleine Arc, der Arc des Sommers sozusagen. Am kommenden Sonntag (Startzeit 15:20 Uhr) wird das Gruppe II-Rennen über eine Distanz von 2400 Meter entschieden. Mit Pferden wie Mutabahi oder Bubble Gift ist die Prüfung natürlich erstklassig besetzt. Ich werde dennoch ganz klar eine Sympathiewette spielen, denn es kommen gleich mehrere deutsche Pferde an den Start. Den Schlenderhaner Mare Australis habe ich noch selbst debütiert und er hat mich bei seinem letzten Auftritt im Prix Ganay (Gruppe I) mit Platz vier auch nicht enttäuscht. Ihn gibt’s derzeit für einen Kurs von 55:10. Eine kleine Wette geht zusätzlich auf meine heimliche Hoffnung für den Japan Cup im weiteren Verlauf der Saison: Mendocino. Er wurde im Prix D’Hedouville (Gruppe II) dritter hinter Mutabahi und blieb dabei vor Bubble Gift. Das macht ihn für mich zu einer logischen Alternative bei einem Kurs von 50:10.

Endlich: Am Sonntag wird in Chantilly wie gesagt auch der Prix du Jockey Club (Startzeit 16:00 Uhr), das französische Derby, ausgetragen. Auf Gruppe I-Ebene geht es über die Distanz von 2100 Metern und um ein Preisgeld in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Hier setze ich auf den Favoriten aus dem Godolphin-Stall Modern Games, der bereits ein Gruppe I-Sieger ist. Er gewann nämlich den Poule d’Essai des Poulains, die französischen 2000 Guineas über 1600 Meter. Als Dubawi-Sohn aus dem Stall von Charles Appleby sollte er aber auch über die weitere Distanz kommen, außerdem wird das französische Derby allzu oft von einem englischen Pferd gewonnen. Es würde mich überraschen, wenn die Franzosen den Derbysieg im eigenen Land halten können.

Von den französischen Highlights springen wir schnell nach Berlin-Hoppegarten, wo der Renntag mit einem Ausgleich IV über 1200 Meter um 11:13 Uhr beginnt. Im zweiten Lauf zur Sparkassen-Sprintserie setze ich noch einmal auf Solar Park, der mir bei seinem Start in Prag als ich live vor Ort war gut gefallen hat. Mit dieser Form hat er sich bei seinem ersten Start seit dem Umzug von England nach Tschechien gut vorgestellt, damit könnte er hier hinkommen.

Im zweiten Rennen kommen endlich wieder Dreijährige über 2200 Meter an den Start. Hier kommen Pferde an den Start, die noch auf dem Weg Richtung Derby sind. Laycan sollte mit seinen drei Platzierungen nun endlich zu seinem ersten Sieg kommen.

Das dritte Rennen ist ein Ausgleich IV über die Steherdistanz von 2800 Meter. Hier bin ich mit dem Start von Soldat natürlich voreingenommen. Dank diesem Pferd war ich schon so oft an der Kasse, dass mir einfach keine andere Wahl bleibt als auch dieses Mal auf ihn zu wetten. Als Halbblüter sollte er auch über die weitere Distanz als bei seinem Sieg in Köln kommen. Soldat sollte also eine weitere erfolgreiche Schlacht für alle seine Anhänger schlagen.

Das vierte Rennen ist erneut eine gut besetzte Prüfung für Dreijährige, dieses Mal geht es allerdings über 1800 Meter. Beim letzten Start in Hannover erhielt Sweet Fantasy den Preis für das am besten aussehende Pferd gewonnen und auch ihre Leistung hat überzeugt. Nach einem etwas verpatzten Start wurde sie noch zweite. Wenn sie bei ihrem Debüt etwas gelernt hat, könnte sie gleich die Maidenklasse verlassen. Außerdem reitet der Priester für Trainer Christian Sprengel.

Danach kommen vierjährige Pferde in einem Rennen der Kategorie F über 2200 Meter an den Start. Ich traue Turfbaron den Sieg zu, weil die Form aus Düsseldorf für den Sea The Moon-Sohn hier reichen müsste. Er sollte für Roland Dzubasz einen Heimsieg einfahren können.

Kommen wir zum Highlight des Tages, einem Diana-Trial (Gruppe III) über 2000 Meter. Ich selbst konnte das Rennen zweimal gewinnen. Im Jahr 2012 war es Well Timed, die danach auch den Preis der Diana gewann. Auch in diesem Jahr ist das Rennen gut besetzt, trotzdem versuche ich es mal mit etwas komplett Verrücktem. Ich setze nämlich auf Anna Schleusner-Fruhrieps Nastaria. Es ist beachtlich einen vierten Platz im Ausgleich II gegen die älteren Pferde zu holen. Einen Ausgleich II mit einem Dreijährigen zu gewinnen, das habe ich nur einmal geschafft und zwar mit keinem Geringeren als Schiaparelli. Nastaria hat für mich schon gezeigt, was sie kann und sie muss ein echtes Rennpferd sein, auch wenn mich jetzt einige für wahnsinnig erklären oder sagen, dass ich auf den Kopf gefallen bin.

Das siebte Rennen ist ein Altersgewichtsrennen über 1600 Meter. Für mich ist Vicente hier das beste Pferd, das mit Andrasch Starke auch den besten Reiter im Sattel hat. Sporting steht vor seinem Jahresdebüt und auch wenn er schon in Grupperennen am Start war, sind die letzten Formen aus Frankreich schwer zu interpretieren. Deswegen geht der Sieg für mich nach Hannover.

Das achte Rennen ist erneut ein Ausgleich IV und wenn ich schon auf den Wahnsinnszug aufgesprungen bin, dann kann ich auch gleich drin sitzen bleiben. Deswegen versuche ich es erneut mit dem tschechischen Vertreter Flexible Approach, der bei seinem Deutschland-Debüt in Hannover bereits fünfter war. Leon Wolff nimmt zudem noch einmal zwei Kilo runter.

Im Ausgleich III über 1800 Meter versuche ich es noch einmal mit Möwe, auch wenn das Handicap wirklich sehr schwer besetzt ist. Die Stute gehört meiner Freundin Steffi Schröder und läuft in den Farben von Seriensieger Mockingjay mit dem ich auf Ausgleich I-Ebene gewonnen habe.

Im letzten Rennen kommen viele Formpferde an den Start, dennoch muss man mit Lovely Caroline, die vielleicht noch nicht alle Karten aufgedeckt hat und die wir am Ende des Jahres vielleicht auch auf einem ganz anderen Level zu sehen bekommen. Meine Meinung.