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Wer fliegt in den See?

Bevor es mit den Tipps für heute losgeht, möchte ich noch eins anmerken: Deutschland hat einen neuen Superstar. Torquator Tasso hat die King George and Queen Elizabeth Stakes zwar nicht gewonnen, doch er war sensatio9neller Zweiter. Was für eine Leistung!

Kommen wir nun aber zum Eingemachten, denn der finale Tag in Bad Harzburg steht an. Endlich klären wir, wen wir als Meetingschampions in den See werfen dürfen. Ich freue mich darauf. Außerdem finden auch in Hoppegarten neun Rennen statt. Das ist der krönende Abschluss einer tollen Rennwoche. Schade, dass es nicht immer so sein kann.

Was für ein angenehmer Start in den Tag Berlin macht um 10:50 Uhr mit dem ersten Rennen, einem Ausgleich IV über 1200 Meter den Anfang. Ich entscheide mich für Frank Furhmanns Powerstown, der mit Eddie Pedroza ins Rennen geht. Nach den vorherigen Formen steht der Wallach für mich erneut zum Sieg und auch das Gewicht von 63 Kilo wird ihn nicht bremsen können.

Im folgenden F-Rennen über 2000 Meter müssen wir rechnen. Stefan Richters Prairie Snake sticht nämlich für mich mit seiner Marke von 74 Kilo heraus, auch die letzten Formen waren sehr gut. In Hamburg belegte er im Ausgleich II Platz drei. Damit muss er hier immer hinkommen.

Langsam ist in den Rennen für sieglose Dreijährige nicht mehr viel drin, so auch in dieser Prüfung über 1800 Meter. Shaikan aus dem Stall von Andreas Wöhler haben die Scheuklappen, die er in Hamburg das erste Mal trug, gutgetan. Ich erwarte eine weitere Steigerung. Im Sattel sitzt standesgemäß Eddie Pedroza.

Das vierte Rennen ist ein Ausgleich IV über 2200 Meter. Christian Sprengels Sweet Girl scheint sich bei ihrem Sieg in Bad Harzburg mit Bauyrzhan Murzabayev gefunden zu haben. Die Stute scheint „starke“ Reiter zu mögen. Wer käme da also eher in Frage, als Andrasch „Der Priester“ Starke?

Der Ausgleich IV über 1600 Meter ist für mich rechnerisch die schwerste Aufgabe des Tages. Duke of Arabia aus dem Quartier von John Hillis zeigte als fünfter in Baden-Baden eine gute Form. Damit müsste er auch hier hinkommen.

Ähnliches gilt auch für das sechste Rennen, ein Ausgleich III über 1600 Meter, aber Laterani mag die Bahn und die Stallform von Janina Reese ist sehr gut. Wladi Panov ist ebenfalls in Topform und sollte die Stute gewinnen, klingelt es richtig an der Kasse.

Das Dreamgirl Fürstenberg-Rennen ist das Highlight des Tages. In der Gruppe III-Prüfung geht es über die klassische Distanz von 2400 Metern. Es ist sehr schwer hier gegen den Favoriten Virgina Storm zu tippen, denn er hat mit Torquator Tasso und Alter Adler schon die besten Pferde Deutschlands getroffen. Dementsprechend ist er das höchsteingestufte Pferd im Feld und meine Wahl fällt auf den Schützling von Henk Grewe.

Der nachfolgende Ausgleich II über 1600 Meter ist sehr offen. Für mich gewinnt noch einmal Eddie Pedroza für Frank Fuhrmann: Lightning Jock, der zum ersten Mal mit einem Jockey unterwegs ist. Diese tatsache könnte auch der ausschlaggebende Faktor für den Sieg sein.

Das letzte Rennen ist ein Ausgleich III über 2400 Meter und hier gibt es Whiskey und zwar Whiskey Train aus dem Stall von Marco Angermann. Sean Byrne wird nach seinem Sturz gestern wohl nicht im Sattel sitzen. Hinter dem Reiter steht also noch ein Fragezeichen.

Schon jetten wir nach Bad Harzburg. Am Weißen Stein startet das erste Rennen um 14:15 Uhr mit einem Ausgleich IV über 1200 Meter. Moonlight Shadow aus dem Stall von Jiří Brož hat hier am ersten Wochenende schön gewonnen. Gut möglich, dass dem Schimmel das auch noch einmal mit Michaela Maláčová gelingt.

Im Dreijährigenrennen über 1850 Meter setze ich auf einen Recken, obwohl Scopello nach der Papierform der klare Favorit ist. Für mich ist der Hengst von Trainer Peter Schiergen aber kein Siegertyp, deswegen ist Poet’s Realm für mich das zu schlagende Pferd. Der Wallach hat bereits Erfahrung mit der Bahn und das macht bei einem Dreijährigen richtig viel aus.

Das dritte Rennen ist eines meiner geliebten Amateurrennen, ein Ausgleich IV über 1850 Meter. Ich setzte deswegen wie immer auf das Pferd mit der besten Reiterin an Bord und das ist in diesem Fall Rivers Lad mit Antonia von der Recke.

Noch einmal gibt es ein Maidenrennen und zwar über 2000 Meter. Tiki Fire hat sich im Hindernisrennen Kondition geholt und zeigte mit Platz fünf eine ordentliche Leistung. Außerdem sind auch die Formen aus England ansprechend. Gibt es einen weiteren Recken-Treffer?

Im Ausgleich III über 2400 Meter sehe ich Leon Wolff erneut auf der Siegerstraße. Die letzte Form von Sascha Smrczeks Soyeux, der hier in Bad Harzburg zweiter wurde, muss hier dieses Mal zum Volltreffer reichen.

Leon Wolff könnte sich auch den Ausgleich über 1550 Meter, das Rennen um die Viererwette schnappen. Frank Fuhrmanns Mr Mocha ist längst überfällig und sollte endlich zu seinem ersten Sieg kommen.

Das siebte Rennen (Ausgleich IV über 2400 Meter) geht wieder einmal nichts über Leon Wolff, denn auch die letzte Form von Lotte ist gut genug. Bevor wir Leon als Meetingschampion in den See schmeißen, wollen wir ihn noch einmal bei der Siegerehrung sehen.  

Das letzte Flachrennen der Woche, ein Ausgleich IV über 2400 Meter, könnte sich noch einmal Antonia von der Recke schnappen. Hannalite bringt gute Formen aus Hamburg und Köln mit und hat auch die besten Steherqualitäten.

Der eigentliche Höhepunkt ist das Seejagdrennen, in dem es um alles geht. Vor allem aber um die Frage: Wer wird Harzburger Seekönig 2022? Die Analysen zu dem Rennen über 3550 Meter werden erneut mit freundlicher Unterstützung von von Paul Johnson und Sonja Darozweski präsentiert. Normalerweise führt kein Weg an Wutzelmann vorbei. Der Sieg in der Vorwoche sah sehr souverän aus. Ein interessanter Herausforderer ist Milsueldos. Die Stute gewann letztes Jahr zwei Rennen in Breslau und war platziert im Listenrennen in Pisa. Dieses Jahr war sie immerhin zweimal platziert auf kleineren Bahnen. Für One Down ist es nun schon der dritte Meetings-Start, was schon einiges an Frische kosten kann. Trotzdem hat er bisher noch nichts falsch gemacht.

Schade, dass eine tolle Woche zu Ende geht. Bad Harzburg, es war mir eine Ehre. Bis zum nächsten Jahr! Meine Meinung.