Die große Woche in Baden-Baden ist Geschichte. Game Over, denn auch für mich heißt es Abschied nehmen. Bye-bye Iffezheim und auf Wiedersehen zum Sales und Racing Festival im Oktober. Ich muss mich auf den Weg nach Köln machen, um dort an einem Social-Media-Seminar teilzunehmen. So haben sich die Dinge geändert, früher gab es für mich in Köln nur die Rennbahn, heute drücke ich zwei Tage lang die Schulbank.
Nun aber zurück zu dem, was euch alle am meisten interessiert: Dem Großen Preis von Baden. Wie ihr wisst, bin ich blinder Torquator Tasso Fan und noch blinderer Dettori Fan. Natürlich habe ich dieses Traumduo trotz einer Quote von 17:10 am Toto unterstützt so wie viele andere Enthusiasten auch. Und wir alle lagen falsch, denn der Sieger hieß Mendocino. Traurig bin ich darüber aber nicht, denn so wie es aussieht, hat Deutschland nun zwei Superstars. Und zwei Eisen im Feuer für den Arc. Stars, das ist es was unser Sport bekanntermaßen braucht, deswegen sollten wir uns alle über die grandiose Leistung von Mendocino und Rene Piechulek freuen. Diese beiden haben Torquator Tasso bezwungen und auch Frankie war von TT nicht enttäuscht. Er hat sich über die Verpflichtung im Arc sehr gefreut. Vergessen sollten wir aber nicht, dass Rene einfach eine klasse Vorstellung abgeliefert hat. Er hielt sich nicht nur aus allem heraus und hat auf den Speed seines Partners vertraut. Diese Ruhe war rennentscheidend. Wir können vorsichtig optimistisch nach Paris fahren. Der Blick auf den Wettmarkt unterstreicht diese Tatsache nur. Unser Tasso rangiert dort mit einer Quote von 90:10 und Mendocino könnt ihr für unglaubliche 300:10 jetzt schon auf Sieg spielen.
Wo wir schon mal beim Thema Stars sind: Jeder Sport braucht Stars, davon leben wir. Leider sind die Pferde nicht alleine in der Lage diese Rolle auszufüllen, da ihre Karriere meistens einfach zu kurz ist. Ich sehe an dieser Stelle die Jockeys in der Pflicht. Wir müssen alle dafür sorgen rund um unsere Reiter einen Kultstatus aufzubauen, auch wenn die verantwortlichen Trainer und Besitzer es nicht mehr hören können. Wir können uns da an England und Frankie Dettori ein Beispiel nehmen. Das soll sich ändern. So können wir auch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn Stars ziehen auch den dringend benötigten Nachwuchs an. Und wir haben Jockeys mit Starpotential wie Andrasch, den Priester, Starke, Eddie Pedroza, Bauyrzhan Murzabayev (der Champ) und natürlich unseren Arc-Siegreiter Rene Piechulek, dessen Namen europaweit in aller Munde ist. Natürlich sorgt es auch für einen besseren Umsatz, wenn unsere Reiterelite am Start ist. Vor allem der Champ hat das Zeug dazu, ein echter Star zu werden. Er steht am Anfang einer internationalen Karriere und wird uns hoffentlich noch ein wenig erhalten bleiben.
Was wir aber wunderbar draufhaben, ist Jockeys zu bestrafen. Das haben wir schon im Fall Starke gesehen. Es ist aber wohl kaum ein Zufall, dass die drei internationalen Stars, die in Baden am Start waren, nun alle wegen Peitschenmissbrauch gesperrt sind. Der einzige, der hier sauber geblieben ist, ist Oliver Peslier, der bei seinem Sieg auf Amazing Grace 150 Meter vor dem Ziel die Peitsche einfach weggeworfen hat. Ich frage noch mal: Sind die Jockeys zu blöd zum Zählen oder liegt es doch an unserer miesen Peitschenregelung?
Abschließend habe ich natürlich auch noch einen Wett-Tipp für euch, denn am Donnerstag kommt in Doncaster Adayar an den Start. Der Derby- und King George-Held von einst gibt sein großes Comeback im sechsten Rennen der Karte. Natürlich gibt es dort kaum Quote aber der Star von Charlie Appleby ist dort schon mit William Buick angegeben und allein seine Rückkehr auf die Rennbahn nach fast einem Jahr Pause muss mit einer Wette unterstützt werden. Meine Meinung.