Wie schon gesagt, war ich am Freitag in Hoppegarten, am Samstag in Leipzig und Sonntag in Dortmund auf der Bahn. Was mir besonders gut gefallen hat, war die Stimmung vor Ort, allen voran in Leipzig, wo man das Beste aus den schwierigen Rahmenbedingungen herausgeholt hat. Auch wenn nicht alles Zuschauer wetten, findet man doch einige Schaulustige, die zum Pommes essen, Ponyreiten und Spaß haben gekommen waren. Natürlich sind mir dabei auch einige Ideen zu Ohren gekommen. Unter den Aktiven sind scheinbar die Reportagen von Thorsten Castle nicht gut angekommen. Auf Facebook und den anderen Sozialen Medien wird nach Alexander Franke und Daniel Delius verlangt, die eine echte Wettsendung aus dem Programm gemacht haben. Wetter wollen Interviews mit den Trainern und den Jockey samt Einschätzungen zu den Pferden und keine Wendy-Geschichten. Das Gleiche gilt für die Beiträge in meiner Story aus der Jockeystube, die ebenfalls gut ankommen. Viele Menschen haben mich darauf angesprochen und wollen mehr davon. Am Wochenende werde ich nach Köln fahren und natürlich live On Air gehen. Freut auch darauf.
Passend dazu verteile ich im nächsten Artikel den nächsten Gutschein, also Augen auf. Auch davon gibt es noch mehr. Dabei wird es übrigens um die Rennen in Mons gehen, mit denen wir uns so langsam beschäftigen sollten, denn in Deutschland wird im Winter nicht mehr viel los sein. Selbst Dortmund veranstaltet nur noch alle zwei Wochen einen Sandbahnrenntag. Am vergangenen Sonntag hat Dortmund aber noch einmal auf Gras abgeliefert und der Sieg von Tünnes im St. Leger war mehr als beeindruckend. Der kleine Bruder von Torquator Tasso hat nicht nur die vorherige Form bestätigt, sondern sich auch in der Gruppe-Szene etabliert. Mehr davon. Der Stallwechsel war also vollkommen berechtigt und Holger Renz lag mit dieser Entscheidung goldrichtig. Aber auch ich musste eine Lektion lernen, denn mein Patenkind Sir Filip ist gelaufen und ich habe ihm im Vorfeld keine besonders guten Chancen zugestanden. Als riesiger Außenseiter konnte er sich als siegloser Dreijähriger aber den zweiten Platz auf Gruppe III-Ebene sichern. Ich habe meine Sympathiewette nicht gespielt. Ich, der immer auf der Suche nach der Sensation ist, habe den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Die Sensation passierte direkt vor meiner Nase und ich habe sie nicht kommen sehen.
Ein weiteres Thema, auf das ich eingehen möchte ist, unser Champ. Bauyrzhan Murzabayev hat wieder ordentlich vorgelegt und man fragt sich mittlerweile nicht mehr nur in der Jockeystube, ob er das Angebot aus Frankreich annehmen wird, von dem wir alle schon gehört haben. Uns bleibt natürlich nur zu hoffen, dass er uns noch ein wenig erhalten bleibt, auch wenn ihn natürlich verstehen könnte, falls er den nächsten Schritt gehen will. Für den deutschen Galopprennsport wäre der Verlust unseres Champs aber tragisch, denn er ist ein wahrer Zuschauermagnet. Es ist nebenbei aber auch kein Geheimnis, dass Bauyrzhan sich um die Lizenz in Japan bemüht. Auch wenn die Sache gut aussieht, steht die Bestätigung noch aus. Ich hoffe natürlich sehr, dass das klappt, da das auch für mich ein Grund wäre, wieder einmal das Land meiner Träume zu besuchen. Außerdem könnte wir den Champ an jedem Wochenende wetten. Das würde etwas Farbe in das triste deutsche Wintergrau bringen. Pferdwetten.de wird es möglich machen, dass mindestens zwei Bahnen in Japan zu bewetten sein werden.
Natürlich habe ich aber auch noch einen Wett-Tipp parat. Am Mittwoch startet im fünften Rennen in Chantilly (16:27 Uhr), einer Prüfung für Dreijährige über schnelle 1200 Meter, Haziym. Der Hengst aus dem Stall von Francis-Henri Graffard gehört nicht nur dem Aga Khan, sondern wird auch Christophe Soumillon im Sattel haben. Auf Gruppe III-Ebene hat er sich zwar noch nicht bestätigt, doch ist der Lope De Vega-Sohn das am höchsten eingeschätzte Pferd im Rennen. Auf Dauer sollte Haziym für solche Aufgaben gut genug sein. Das zeigt sein dritter Platz im Prix Texanita, auf Gruppe III-Level im Mai dieses Jahres. Meine Meinung.