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Das war der Japan Cup

Der Japan Cup ist Geschichte. Und was war es für ein Spektakel, das wir dort zu sehen bekommen haben. Ich habe mich selbst dabei erwischt, nervös zu werden, als ich die Live-Übertragung am Sonntagmorgen um 7:00 Uhr gestartet habe. Die Erinnerungen an meine eigene Teilnahme an diesem einzigartigen Rennen sind nämlich noch frisch. Es war wirklich eines der besten Erlebnisse meines Lebens und meiner Karriere beim Japan Cup dabei zu sein. Dieses Fieber scheint auch unseren Champ erwischt zu haben, denn Bauyrzhan Murzabayev spricht nur noch in Superlativen. Der Japan Cup ist für mich die wahre Champions League des Galopprennsports.

Der Champ hat sich auch keinesfalls blamiert, denn er wurde gleich bei seinem ersten Ritt Zweiter und konnte mit allen seinen Pferden am Samstag Geld verdienen. Auch wenn Tünnes es nicht in den Endkampf geschafft hat, sprang für Bauyrzhan dennoch eine Gewinnsumme von rund 140.000 Euro heraus. In Deutschland muss man für diese Gewinnsumme ein Gruppe I-Rennen gewinnen. Für den kleinen Bruder von Torquator Tasso lief dennoch sicher nicht alles optimal, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand enttäuscht nach Hause gefahren ist. Man darf nicht vergessen, dass auch Reise und Aufenthalt für Trainer, Besitzer und Reiter bezahlt und organisiert werden. Eine Teilnahme am Japan Cup ist auf jeden Fall ein Erlebnis fürs Leben. Meine beste Platzierung erreichte ich übrigens mit Ivanhowe, der sechster wurde. Aber selbst für seinen neunten Platz erhielt Guignol noch fast 100.000 Euro.

Und den Sieger Vela Azul hatten wir auf dem Schein. Das Gleiche gilt auch für den drittplatzierten Weltreisende. Meine Welt ist also in Ordnung. Ich bin sogar mit einem Plus herausgegangen. Bei Tünnes habe ich mich aber trotzdem ein bisschen geärgert, denn die japanische Quote lag bei mehr als 200:10 und der Hengst war damit zehnter Favorit. In Frankreich konnte man Tünnes aber zum Favoritenkurs wetten. Ich hoffe also, dass wir bald auf den japanischen Toto wetten können. Zumal unser Champ ab Januar vor Ort ist und wir ihn dort mit ein paar Wetten unterstützen könnten.

Man hat aber auch gemerkt, wie schwer es ist, beim Japan Cup mitzumischen. Auch die gemeinten Pferde aus Europa waren nicht im Endkampf zu finden. Ich bezweifle daher stark, dass ich es noch erleben werde, dass ein Pferd aus dem Ausland den Japan Cup gewinnen kann. Wir befinden wir uns hier einfach in einer anderen Welt. Umgekehrt ist es aber genauso, denn die Japaner haben es ebenso schwer, den Prix de l’Arc de Triomphe zu gewinnen. Und das wird auch so bleiben. Punkt.

Natürlich habe ich aber auch noch einen Wett-Tipp für euch. Am Dienstag wird in Deauville um 16:45 Uhr der Prix Lyphard gelaufen, ein Listenrennen für dreijährige und ältere Pferde über 1900 Meter, in dem auch deutsche Pferde an den Start kommen. Bohumil Nedorosteks Parol ist am Start und alleine aus diesem Grund wird die Sache natürlich interessant. Wie ihr aber wisst, wette ich in Frankreich immer gerne die englischen Pferde. Dazu gehört Sweet Believer, die aus dem mächtigen Stall von William Haggas auf die Reise geschickt wird. Die Make Believe-Tochter wird von Ioritz Mendizabal geritten, der weiß, wie man solche Aufgaben angeht. Die letzten Formen sind gut und vor allem der zweite Platz aus Ascot sollte reichen, um hier zu gewinnen. Die Gegnerin ist selbstverständlich Henri-Alex Pantalls Sundoro, die in Marseille gerade ein Listenrennen gewann. Meine Meinung.