Weihnachten ist die Zeit, um mit der Familie zusammenzukommen und um besinnlich und dankbar zu sein. Für alle Aktiven ist der Galopprennsport aber auch so etwas wie eine Familie. Wir haben Differenzen, aber wenn es hart auf hart kommt, halten wir zusammen. Dies hat sich mir nach meinem Unfall eindrucksvoll gezeigt. Bei einigen Themen scheint die Meinung aber weit auseinander zu gehen. Teilweise hat dies dramatische Folgen und darüber möchte ich heute sprechen.
Gestern Abend fand seitens Deutscher Galopp ein Workshop zu den beschlossenen Änderungen des Peitscheneinsatzes statt, der für alle lizenzierten Reiter dringend empfohlen wurde. Ich habe teilgenommen und versucht mir das Ganze anzuschauen. Ganz egal, ob mir das nun gelungen ist oder nicht, werde ich das Gefühl nicht los, dass man das Problem immer versucht auf dem Rücken der Jockeys auszutragen. Meine Meinung zu den Strafen habe ich hier schon öfter kundgetan, denn bis jetzt war die Einführung aller härteren Maßnahmen erfolglos. Diese Sache muss einfach von zwei Seiten betrachtet werden, vielleicht wäre es sinnvoll, wenn der Dachverband dies einmal versuchen würde. Man darf nämlich nicht vergessen, dass es genau diese Strafen sind, mit denen der Galopprennsport es immer wieder in die überregionalen Medien schafft.
Weil mir diese vorweihnachtliche Depression noch nicht ausgereicht hat, habe ich einmal mehr der Alten Bult einen Besuch abgestattet. Schon das ganze Jahr über habe ich in sentimentalen Erinnerungen geschwelgt und war auch in Frankfurt, Neuss, Gelsenkirchen und Bremen. Man kann nur hoffen, dass in Zukunft nicht noch mehr Bahnen zu diesen Lost Places werden. Natürlich tut das im Grunde niemanden gut, denn um dies zu verhindern, können wir alle folgendes tun: Die Rennvereine mit unseren Wetten unterstützen und damit am Leben erhalten. Auf Facebook und Instagram kann man diese Touren unter anderem bei „Wir sind Volblut“ verfolgen. Es kann nie schaden, sich über die Geschichte dieser Bahnen zu informieren, um zu verhindern, dass den heute noch geöffneten Bahnen dasselbe Schicksal weiderfährt. Hier muss der Galopprennsport als Familie geschlossen zusammenstehen.
Um der Weihnachtsdepression zu trotzen, habe ich natürlich noch einen Wett-Tipp für euch, der heute aus Deauville kommt. Dort kommt im ersten Rennen (Startzeit 13:50 Uhr), einem Handicap über 1900 Meter, mit Wishuponastar ein Pferd an den Start, das ich für Andreas Suborics noch selber debütiert habe. Schon immer war ein wenig Meinung da und der Hengst hat für Subi im letzten Jhr auch noch eine Quinte gewonnen. Nun wird der Mukhadram-Sohn, der wirklich sehr gut gezogen ist, von Hans-Albert Blume trainiert und hat in Chantilly einen perfekten Aufgalopp für dieses Rennen bekommen. Mit seinem vierten Platz beim letzten Start sollte Wishuponastar zur Favoritengruppe gehören und sollte hier nach jeder Vorleistung nach vorne laufen können.
Dazu gibt es natürlich auch noch ein Weihnachtsgeschenk in Form eines Wettgutscheines. Wer den Code „min-HZ22A3“ eingibt, dem kann ich hoffentlich den Winterblues ein wenig vertreiben. Meine Meinung.