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Ein neuer Jockey für Deutschland

Der Jockeymangel ist ein großes Thema im deutschen Galopprennsport. Es ist nicht zu verhindern, dass einige unserer besten Reiter in naher Zukunft abtreten werden. Trotzdem gibt es gute Nachrichten aus Hannover, denn laut polnischen Medienberichten wird Szczepan Mazur in Zukunft das Quartier von Bohumil Nedorostek verstärken.

Szczepan Mazur kennen wir in Deutschland bereits, denn er hat des Öfteren hierzulande schon einige Ritte wahrgenommen und war auch erfolgreich in Katar unterwegs. Das muss aber kein Vorteil sein, denn es hat schon einige Kandidaten gegeben, die diesen „Hunger“ auf jeden noch so chancenlosen Ritt einfach nicht hatten, wie andere Jockeys, die nur mit einer Plastiktüte nach Deutschland gekommen sind, um sich hier einen Namen zu machen.

Mit Szczepan Mazur bekommen wir aber trotzdem eine erfahrene Verstärkung auf dem Jockeymarkt, denn er hat schon als Amateur und als Lehrling in jungen Jahren einige Rennen gewonnen. Außerdem gelang Szczepan Mazur im Alter mit 17 die Sensation: Er gewann die polnischen Oaks und das Derby im Sattel der Stute Natalie of Budysin. Mit 18 Jahren holte er sein erstes Championat und knackte die magische Marke von 100 Karrieresiegen. Mittlerweile kommt er auf sechs Championatstitel in Polen und gewann dort viermal das Derby. Szczepan Mazur hat in Newmarket gearbeitet, war in Meydan und Abu Dhabi am Start.

Die Vergangenheit hat aber auch gezeigt, dass es Jockeys aus Katar in Deutschland nicht immer ganz leicht hatten. Es ist aber definitiv noch nie so einfach gewesen, an Ritte zu kommen. Außerdem sind die Deutschen dafür bekannt, neuen Reitern eine Chance zu geben. Es ist nicht mehr so wie damals in den 90er-Jahren, wo man um jeden Ritt kämpfen musste. Klarkommen muss Szczepan Mazur aber mit der deutschen Peitschenregelung, die sehr speziell und dieses Jahr sogar noch härter geworden ist. Den Ehrgeiz muss man manchmal zu Hause lassen, denn es ist unter dem Strich billiger, wenn man das Rennen verliert, als zu gewinnen und im Anschluss am Zaun zu stehen. Das Derby bildet natürlich eine Ausnahme, allerdings kann ich nicht so viel dazu sagen, denn leider habe ich es im Blauen Band nie in den Endkampf geschafft. Es ist spricht aber für ihn, dass er leicht reiten kann und genau in diesem Bereich haben wir hierzulande einen Mangel. Wann Szczepan Mazur in Deutschland ankommen wird, steht aber wohl noch nicht fest, denn die Saison in Katar endet spät. Es sind aber noch Fragen offen, denn wird er die Chancen auf Pferden wie Parol bekommen? Die Zeit wird zeigen, wohin der Weg für Szczepan Mazur führt. Ich jedenfalls freue mich darauf, in Deutschland ein neues Gesicht im Rennsattel zu sehen.