Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Der Priester ist zurück

Bald haben wir den Winter überstanden und auf der Dortmunder Sandbahn steht am Sonntag schon der vorletzte Renntag an. Die zweiwöchigen Pausen gehören damit auch endlich der Vergangenheit an. Schon in 14 Tagen starten wir in Düsseldorf in die Grasbahnsaison. In Dortmund haben wir so noch ein paar Chancen, uns ein wenig Spielgeld zu sichern, bevor es wieder richtig losgeht. Am Sonntag sehen wir zudem endlich unseren Priester wieder in Action, denn Andrasch Starke ist zurück. Für mich ist das alleine schon ein Grund, mich ins Auto zu setzen und die zwei Stunden von Hannover nach Dortmund zu fahren. Pünktlich zum Comeback unseres Publikumsmagneten sind die neuen Caps fertig, von denen ich auch ein paar einpacken werde, wenn es am Sonntagmorgen losgeht.

Acht Rennen stehen ab 11:20 Uhr auf dem Programm und los geht es mit dem ersten Rennen für Dreijährige des Jahres. Natürlich werde ich auf einige Kandidaten in dieser Prüfung über 1800 Meter ein Auge haben. So zum Beispiel auf Markus Klugs Norton, denn der Tai Chi-Sohn hat noch eine Nennung für das Deutsche Derby. Der Priester im Sattel wird für diesen Start nach den Arbeitsleistungen sicher grünes Licht gegeben haben und der Hengst holt sich so auch schon ein wenig Kondition für die Grasbahn.

Nach diesem ersten Lichtblick für die Saison 2023 sind wir direkt wieder in der Realität angekommen, denn es geht mit einem Ausgleich IV über 1800 Meter weiter. Ich setzte auf das Trio bestehend aus Mandy’s Girl, Jozef Bojko und Frank Fuhrmann, denn die Stute sollte sich noch steigern können. Nach ihrem ersten wenig aussagekräftigen Sandbahnstart konnte Mandy’s Girl sich beim letzten Mal nämlich schon Platz drei schnappen.

Im E-Rennen über 1950 Meter werde ich es mir leichtmachen und rechne mit einem Sieg des Priesters im Sattel von Marian Weißmeiers Have Dancer, den wir schon beim letzten Start in Mülheim mit auf dem Schein hatten. Nun kommt der Hengst zwar aus einer Pause seit Dezember, sollte mit dieser Papierform (ein zweiter Platz zu Only The Brave) aber hinkommen können.

Im Ausgleich IV-Sprint über 1200 Meter sieht alles nach einem Sieg von Maid of Dragon aus, die Ralf Rohne für unseren italienischen Freund Miki Cadeddu satteln wird. Die Stute hat in Dortmund bereits gewonnen und konnte diesen Treffer beim nächsten Versuch direkt mit einem zweiten Platz bestätigen. Ich sehe keinen Grund, warum sie diese Leistung nicht wiederholen können sollte.

Im nächsten E-Rennen über 1950 Meter sehen wir mit Claudia eine Stute auf der Sandbahn, das sicherlich zu den teuersten Pferden gehört, die hier jemals an den Ablauf gekommen sind. Jürgen Sartoris Claudia, die zwar Ende des Jahres in Hannover gewinnen konnte, konnte diesen Erfolg beim nächsten Start in München nicht so recht bestätigen. Auf der Sandbahn sieht das aber anders aus und ich denke, dass die Stute sich dieses Rennen unter Martin Seidl für Trainer Andreas Suborics schnappen wird.

Irgendwann muss es einmal klappen für mein Patenkind Senan MacRedmond, der im Ausgleich IV über 1700 Meter auf Fabian Weißmeiers Trust Ahead sitzen wird. Der Junge kann reiten und dass er in Deutschland noch nicht gewinnen konnte, liegt nicht an ihm. Senan fehlte bislang einfach das nötige Quäntchen Glück. Ich glaube an ihn und sein Tag wird kommen. Erlaubnisreiter müssen wir hierzulande unterstützen, deswegen sage ich „Trust Ahead“ und sehe ihn bei der Siegerehrung.

Im Ausgleich III über 1200 Meter denke ich nicht, dass der Sieg von No Day Never und Tolga Koyuncu zu verhindern ist. Ob es im Siegerinterview dann wieder heißt „Kein Kommentar“ oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Das Vergleichen der Zeiten empfehle ich in Deutschland zwar eigentlich nicht, aber bei einem Sprintrennen auf der Sandbahn kann man dies schon mal in seine Überlegungen miteinbeziehen. Und: No Day Never ist mit Abstand das schnellste Pferd, das wir hierzulande auf der Sandbahn haben. Auf Mario Hofers Wallach tippt übrigens auch unser Wettexperte Cevin Chan.

Zum Abschluss gibt es noch einen Ausgleich IV über 2500 Meter, in dem Marian Weißmeiers Sunny Star zu ihrem nächsten Sieg kommen könnte. Schon beim letzten Versuch auf der Sandbahn habe ich die Stute hier bei „Meanarik“ angesagt, obwohl sie zum ersten Mal in Dortmund an den Ablauf gekommen ist. Nach ihrem Sieg zu urteilen denke ich, dass Sunny Star gleich noch einmal nachlegen kann.

Das war es für heute. Ich hoffe, ihr unterstützt den Dortmunder Rennverein ordentlich und platziert ein paar Wetten. Ich melde mich in den nächsten Tagen wieder mit einem spannenden Jockeytalk bei euch. Bis dahin: Hals und Bein! Meine Meinung.