Heute melde ich mich bei euch mit einer ganz besonderen Ausgabe von „Meanarik“, denn der Samstag hat es in sich. Den ganzen Tag lang können sich Galoppsportfans hierzulande nämlich über Highlights aus aller Welt freuen, auf die natürlich gewettet werden muss.
Ein Sprichwort sagt, der frühe Vogel fängt den Wurm. Alle Frühaufsteher unter euch werden dieser Redewendung sicher zustimmen und im Morgengrauen in den Tag starten – zumindest, wenn es um einen Höhepunkt im Rennkalender geht, ist Wecker stellen angesagt. Los geht es nämlich schon um 06:20 Uhr, und zwar in Australien. Auf der Rennbahn Monee Valley im Bundestaat Victoria, auch „The Valley“ genannt, wird nämlich die All-Star Mile gelaufen. Dabei handelt es sich um ein Rennen für dreijährige und ältere Pferde über die Meile, das mit 5 Millionen Dollar dotiert ist. Warum dieses Rennen so besonders ist? An der All-Star Mile kann nur teilnehmen, wer vom Publikum in das Rennen gevotet wurde. So etwas ist in Deutschland natürlich undenkbar, doch in Down Under haben es 16 Pferde geschafft, das Herz der Galoppsportfans zu erobern. Die All-Star Mile sollten wir hierzulande aber auch verfolgen, weil mit Alenquer ein Pferd an den Start kommt, das vom Gestüt Römerhof gezogen wurde. Der Vater des fünfjährigen Hengstes ist außerdem kein Geringerer als Adlerflug, seine Mutter Wild Blossom ist eine Areion-Stute. Alenquer ist Gruppe I-Sieger in Irland und hat bereits zweimal am Prix de l’Arc de Triomphe teilgenommen. Aktuell gibt es am Wettmarkt 230:10 für den Starter von Trainer Michael Moroney, der für das Rennen eine Wildcard erhalten hat. Meine Wahl fällt allerdings auf Nugget, denn Australian Bloodstock hat mit diesem England-Import wieder einmal ein gutes Händchen bewiesen. Der sechsjährige Siyouni-Sohn konnte in Australien schon drei Rennen gewinnen und Ciaron Maher hat mit Australian Bloodstocks Gold Trip immerhin den Melbourne Cup gewonnen. Im Sattel des Wallachs sitzt Damien Oliver, was auch kein Nachteil sein sollte. Natürlich wird es schwer gegen den Gruppe I-Sieger Alligator Blood, der zum Beispiel die Kennedy Champions Mile gewinnen konnte und damit der logische Favorit ist. Die Quote kann sich dafür aber sehen lassen, denn Nugget steht bei 120:10 und mit Mugatoo konnte das australische Syndikat Australien Bloodstock, das wir auch hierzulande bestens kennen, bereits gewinnen. Dieser Coup darf Down Under gerne wiederholt werden.
Zurück in Europa blicken wir noch einmal nach Frankreich, denn im ersten Rennen in Saint Cloud (Startzeit 13:23 Uhr) absolviert unser Champ Bauyrzhan Murzabayev seinen ersten Ritt als Stalljockey von Trainer-Legende André Fabre. Dieses Listenrennen für dreijährige Pferde über 2100 Meter ist nicht besonders stark besetzt und Cte D’escarbagnas ist kein Überflieger. Ich sehe aber auch keinen anderen Kandidaten, der sich für den Sieg zwingend aufdrängt. Ich drücke Bauyrzhan daher die Daumen und hoffe, dass er direkt seinen ersten Treffer feiern kann.
Über Australien und Frankreich geht es am Sonntag nach Hong Kong, wo um 09:40 Uhr das Hong Kong Derby gelaufen werden wird. Für eine treffsichere Vorhersage habe ich mir mit Dennis Schiergen wieder einen Experten ins Boot geholt, denn er hat ein einjähriges Praktikum beim Hong Kong Jockey Club absolviert und kennt die Verhältnisse dort besser als jeder andere hierzulande. Hier kommt also Dennis mit seinem Tipp: Die beiden Sieger der ersten beiden Hong Kong Triple Crown Läufe Voyage Bubble und Super Sunny Sing müssen aus Startbox 14 und 9 an den Start. Das ist alles andere als optimal, da es keine Distanz in Sha Tin gibt, bei der die Startbox entscheidender ist als bei den geforderten 2000 Metern. Besonders Classic Mile Sieger Voyage Bubble wird Schwierigkeiten haben, sein bevorzugtes Rennen von der Spitze zu bekommen. Wir gehen mit einem Pferd, das bisher nur in Handicaps an den Start kam, doch war die Art und Weise wie Beauty Eternal zuletzt gewann, hat Eindruck hinterlassen. Zudem ist er der Ritt von Hong Kong’s absolutem Superstar Zac Purton, der gewiss einige Alternativen gehabt hätte. Für die Platzierung darf man Tuchel nicht aus der Acht lassen, für den man sich entschieden hat, mit Ryan Moore einen der besten Jockeys der Welt einzufliegen. Mal sehen, ob Dennis recht behält.
Das war es für heute. Ich melde mich morgen mit den Wett-Tipps für den letzten Sandbahnrenntag bei euch. Meine Meinung.