Das Grand National ist eines der Highlights des europäischen Rennkalenders. Aus diesem Grund werde ich das wichtigste Hindernisereignis des Jahres auch sicher nicht auslassen. Um 18:15 Uhr gehen in Aintree schließlich 40 Pferde auf die fast 7 Kilometer lange Jagdbahn. Nicht ohne Grund ist das Rennen mit mehr als einer 1 Million Euro dotiert. Schon seit 1836 wird das Grand National ausgetragen, obwohl in der Vergangenheit der Kurs immer wieder entschärft wurde, treten nur die besten Hindernispferde an, um es mit den 30 Sprüngen aufzunehmen. Sieger wie Red Rum, der das Grand National in 1973,1974 und 1977 gewinnen konnte, sind in die Geschichte eingegangen und werden als Nationalhelden gefeiert. Nun wird der Nachfolger von Noble Yeats gesucht, der im vergangenen Jahr siegreich war.
Um euch bestmöglich auf das Grand National vorzubereiten, habe ich gleich mehrere Expertenmeinungen eingeholt. Unser Wett-Experte Cevin Chan, der in Deutschland ja auch als einer der besten Hindernisreiter der jüngeren Vergangenheit bekannt ist, hat sich einen Tipp herausgepickt: “Für mich gewinnt Any Second Now, denn ich glaube, dass er es dieses Jahr schaffen kann. Sein letztes Rennen war top und mit dem Schwung ist er meine Nummer 1. Mitnehmen muss man meiner Meinung nach Gaillard du Mesnil, denn bei Mullins klappt im Moment einfach alles. Er hat grade das Irische Grand National gewonnen.
Paul Johnson, einer der erfahrensten Hindernisreiter des Landes und der einzige Mensch, den ich kenne, der auf der Flachen und über Sprünge Gruppe I gewonnen hat, tippt auf Delta Work. Hier könnt ihr lesen, was Paul zu dem Co-Favoriten aus dem Stall von Gordon Elliot, der derzeit mit 90:10 auf dem Langzeitmarkt an zweiter Stelle steht, zu sagen hat: “Delta Work. Der zehnjährige Network-Sohn ist in Form, hat die Vorbereitungs-Route von Tiger Roll bestritten und im vergangenen Monat das Cross-Country in Cheltenham gewonnen. Letztes Jahr kam er im Grand National als Dritter über die Linie, hat also schon gezeigt, dass er dieses doch sehr spezielle Rennen „kann“. Außerdem steht er dieses Jahr günstiger im Gewicht. Als Außenseiter gefällt mir Eva‘s Oskar. Er hat bereits über weite Wege Form gezeigt und trägt sehr wenig Gewicht, was über 6900 Meter von großem Vorteil sein kann. Als Schimmel wird in England bestimmt die ein oder andere Sympathie-Wette auf ihn abgeschlossen werden.”
Und ich möchte noch ergänzen: Tim Vaughans Eva‘s Oskar ist übrigens ein Shirocco-Sohn, im Grunde also ein Pferd aus einer deutschen Linie. Die Quote liegt bei 410:10. Ich entscheide mich dank ein wenig Hilfestellung für auf Gordon Elliotts Galvin (170:10) und Martin Brassils Longhouse Poet (150:10).
At the Races-Experte Matt Chapman tippt übrigens auch auf einen Sieg von Delta Work. Ich schließe mich den Fachmännern an. Als Favorit wird aber Lucinda Russells Corach Rambler gehandelt, der derzeit bei 80:10 steht. Vorjahressieger Noble Yeats gibt es für 100:10. Meine Meinung.