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Samstag in Enghien: Etonnant der Star im Prix de l`Atlantique (Gr.I)

(dip) Mit einem sportlichen Paukenschlag beginnt das erste Frühlingswochenende in Paris. Allerdings ist diesmal nicht das Plateau de Gravelle in Vincennes der mit viel Interesse und Vorfreude bedachte Ort des Geschehens, sondern das keine 30 Kilometer weiter nordwestlich gelegene Hippodrome in Enghien-Soisy. Mit dem als 4.Rennen ausgetragenen “Prix de l`Atlantique” (Gruppe I, 200.000 €, 2150 Meter) findet am Samstag der erste Frühlings-Klassiker in Frankreich statt, der eine dem Anlass entsprechend standesgemäße Besetzung gefunden hat. Mit 14 Teilnehmern kommen diesmal sogar zwei Kandidaten mehr an den Ablauf als in den Jahren 2021 und 2022, und die Teilnahme des Westerink-Cracks Etonnant, der hier sein letztes Rennen vor der angestrebten Elitloppet-Titelverteidigung in fünf Wochen absolviert, darf zweifelsfrei ein Spektakel der besonderen Art erwarten lassen.

2 x 2 = 1?

Was aus rein mathematischer Sicht völliger Nonsens und eine schlichtweg inkorrekte Gleichung ist, könnte sportlich gesehen durchaus zutreffen. Nach zwei zweiten Plätzen in den vergangenen Jahren lechzt 8 ETONNANT (Anthony Barrier, Foto) geradezu nach einem Sieg in diesem Klassiker. Die Chancen dazu stehen in der Tat nicht schlecht, denn Vivid Wise As, der die vergangenen zwei Ausgaben jeweils für sich entscheiden konnte, reist dieses Jahr nicht zur erneuten Titelverteidigung an und bereitet sich stattdessen auf den “Lotteria” in Neapel vor, der diesmal schon am 1.Mai und nicht wie sonst im Oktober stattfinden wird. Startplatz 8 bei der Auslosung war natürlich nicht das, was sich das Quartier um Trainer und Besitzer Richard Westerink für Etonnant erhofft hatte, aber dennoch scheint der nach seiner Borreliose-Erkrankung gleich wieder mit zwei Siegen zurückgekehrte Timoko-Sohn gut und vor allem fit genug zu sein, um auch dieses Handicap wegstecken zu können.

Namhafte Konkurrenz

Mit der in den letzten Wochen regelrecht von Null auf Hundert durchgestarteten kürzlichen “Critérium de Vitesse”-Zweiten 1 EMERAUDE DE BAIS (Franck Nivard), dem diesjährigen Prix d`Amérique-Mitfavoriten 10 HORSY DREAM (Eric Raffin), sowie dem GNT-Finalsieger 9 GENTLY DE MUZE (Jean-Michel Bazire) sind bereits drei mehr oder weniger prominente Namen mit dabei, die Etonnant das Leben bereits schwermachen können. Auch die fast zwei Millionen Euro schwere und kurz vor der Rente stehende 6 DELIA DU POMMEREUX (Pierre-Yves Verva), die in den vergangenen beiden Editionen dieses Rennens jeweils Rang drei belegte und immerhin eine etwas bessere Ausgangsposition erwischte, wird sich in ihrem definitiv letzten “Atlantique” noch einmal zerreißen. Die Italiener 7 CALLMETHEBREEZE (Alexandre Abrivard) und 15 CASH BANK BIGI (Benjamin Rochard), der speziell in Enghien schon mehrfach gut gelaufene und dort sogar schon auf Gruppe II-Parkett erfolgreich gewesene 13 GO ON BOY (Romain Derieux), sowie der auch noch für die nächste GNT-Etappe am kommenden Mittwoch in Saint-Brieuc genannte 5 FAKIR DU LORAULT (Mathieu Mottier) werten dieses Rennen qualitativ ebenfalls weiter auf, so dass der diesjährige Prix de l`Atlantique einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen wird. 

Hohneck mit neuem Fahrer

Natürlich darf in dieser Auflistung auch der Name von 4 HOHNECK (Gabriele Gelormini) nicht fehlen. Der sechsjährige Schützling von Trainer Philippe Allaire landete bei seinen bisherigen 47 Starts nicht weniger als 45 mal auf den ersten fünf Plätzen und ist somit der Inbegriff für Beständigkeit, Zuverlässigkeit und Klasse. Erstmals mit Gabriele Gelormini an Bord geht der zweifache “Amérique”-Fünfte in dieses Rennen, das ihn nicht zuletzt aufgrund der guten Ausgangslage ebenfalls zu einem möglichen Sieger aufsteigen lässt. Für Gelormini, der nach dem erst vor wenigen Tagen verkündeten Karriereende von Décoloration ab sofort für die größeren Rennen keine feste Verpflichtung mehr haben und somit als catchdriver zur Verfügung stehen wird, ist die Fahrt mit einem der besten Pferde aus dem französischen H-Jahrgang natürlich eine große Chance. Bei bisher fünf Auftritten auf dem Hippodrome d`Enghien war Hohneck zweimal siegreich und belegte zudem drei weitere Plätze auf dem Podium.

pferdewetten.de-Tipp: 8 Etonnant – 4 Hohneck – 9 Gently de Muze  chancenreicher Außenseiter: 7 Callmethebreeze 

Comeback von Just A Gigolo

Zweites Highlight des Tages ist der “Prix de Tonnac-Villeneuve” (Gruppe II, 120.000 €, 2875 Meter), der sich an die Vierjährigen richtet und allein schon aufgrund der Tatsache, dass sich 12 JUST A GIGOLO (Franck Nivard) erstmals seit Anfang Januar wieder in der Öffentlichkeit sehen lässt, von besonderem Interesse ist. Für den besten Franzosen des Jahrgangs 2019, der in seiner überragenden Dreijährigen-Saison nicht weniger als fünf Gruppe I-Rennen gewinnen konnte und in absehbarer Zeit die 1 Millionen Euro-Schallmauer durchbrechen dürfte, wird es bei seinem Comeback gegen fast alles, was ansonsten im Jahrgang Rang und Namen hat, aber ganz sicher kein Nachmittagsspaziergang werden. Angeführt von seinen beiden Dauerrivalen 8 JULIET PAPA BRAVO (Clément Duvaldestin) und 10 JUNINHO DRY (Alexandre Abrivard) wird die Riege seiner Herausforderer über 4 JAGUAR MARANCOURT (Gabriele Gelormini), 6 J`AIME LE FOOT (Mathieu Mottier), 7 JAG STRYCK (François Lagadeuc), 11 JAZZY PERRINE (Eric Raffin) und vielleicht sogar seinen Trainingsgefährten 9 JOYNER SPORT (David Thomain) fortgeführt.

pferdewetten.de-Tipp: 12 Just A Gigolo – 8 Juliet Papa Bravo – 10 Juninho Dry  chancenreicher Außenseiter: 11 Jazzy Perrine