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Samstag in Caen: “Ducs de Normandie” als Quinté mit Titelverteidiger Etonnant – Drei weitere Gruppe-Rennen im Rahmen – Comeback von Body N Soul vor dem Sulky

(dip) Es ist eines der traditionsreichsten und auch bedeutsamsten französischen Rennen, das nicht in Vincennes ausgetragen wird. Der “Prix des Ducs de Normandie” (Gruppe II, 150.000 €, 2450 Meter), bei dem nicht nur Liebhaber und Insider des französischen Trabrennsports schon beim Hören, bzw. Lesen des Renntitels sofort wissen, wo diese Prüfung ausgetragen wird, erfreut sich auch in seiner diesjährigen Ausgabe einer großen Beliebtheit. Nicht weniger als 16 Pferde werden am Samstagnachmittag auf dem Hippodrome de la Prairie in Caen sowohl für eine vollbesetzte Quinté-Prüfung sorgen, als auch den Nachfolger von Etonnant ermitteln, der dieses Rennen in den letzten beiden Jahren für sich entscheiden konnte.

Hattrick für Etonnant?

Es ist allerdings keineswegs unmöglich, dass auch in diesem Jahr wieder dessen Name bei der Siegerehrung genannt wird, womit der Hengst zum ersten Traber überhaupt avancieren würde, dem ein solcher Hattrick in diesem Rennen gelänge. Zwei Wochen vor dem großen Spektakel im schwedischen Solvalla, wo er seinen im Vorjahr errungenen Sieg im Elitloppet ebenfalls zu verteidigen haben wird, absolviert 16 ETONNANT (Foto, Anthony Barrier) hier seinen letzten Härtetest, der in diesem Fall sogar wörtlich zu nehmen ist. 15 Gegner, die es teilweise in sich haben und dem Sieger der Jahre 2021 und 22 sicherlich nichts schenken werden, stellen den über 2 Millionen Euro schweren Hengst vor einer echten Herausforderung. Allerdings hat Etonnant nach seiner Borreliose-Erkrankung im Winter, die ihm unter anderem den Start im Prix d`Amérique gekostet hat, in kürzester Zeit wieder zu seiner Bestform zurückgefunden und bei all seinen drei Auftritten vollauf überzeugt. Hervorstechend ist dabei der jüngste Gruppe I-Sieg, als er im Prix de l`Atlantique in Enghien sowohl aus läuferischer, als auch kämpferischer Sicht glänzen und trotz keineswegs einfachen Rennverlaufs bis zum Schluss einen knappen Vorteil behalten konnte. Als Fazit lässt sich schlussfolgern, dass der bislang in Caen bei drei Starts ohnehin noch ungeschlagene Timoko-Sohn gut gerüstet in diesen “Ducs de Normandie” gehen wird, in dem er selbst mit 10,4 den Rennrekord hält und in dem es seit der Erstaufführung im Jahre 1974, abgesehen von zwei schwedischen und einem deutschen Sieger – Unforgettable mit Pierre Vercruysse im Jahr 2009 – bislang ausnahmslos französische Gewinner gab. Auch dass der Hengst mit allen vier Eisen antreten wird sollte angesichts der Tatsache, dass er dies auch im vergangenen Jahr in diesem Rennen mit Erfolg tat, nicht zu größerer Beunruhigung beitragen. Hingegen dürfte die außergewöhnlich große Anzahl von hochklassigen Gegnern in diesem Feld schon eher zu etwas Kopfzerbrechen führen.

Crème de la crème

Neben Etonnant, der als Einsatzpferd für einen der Top 5-Plätze kaum wegzudenken ist, bewerben sich noch viele weitere Pferde aus der Championsleague für einen Platz in der Königswette. 15 HOHNECK (Gabriele Gelormini) gilt ohnehin als “Mr.Zuverlässig”, landete er doch in seiner aus immerhin schon 48 Rennen bestehenden Rennkarriere erst zweimal nicht auf einem Top 5-Rang. Mit dem letztjährigen GNT-Sieger 8 GENTLY DE MUZE (Nicolas Bazire) und dem nun weiter geförderten 14 ELIE DE BEAUFOUR (Jean-Michel Bazire) schickt auch der “maître” zwei seiner Cracks ins Rennen und auch 9 HORSY DREAM (Pierre Belloche) ist spätestens seit dem vergangenen Wintermeeting zu einer großen Nummer geworden. Wie Etonnant ist auch der hier noch mit Eisen an den Ablauf kommende Hengst für die inoffizielle Sprint-Weltmeisterschaft am letzten Maisonntag in Solvalla eingeladen worden und absolviert seine Generalprobe mit dem Trainer. Sein etatmäßiger Fahrer fährt den Vorjahresdritten 11 FAKIR DE LORAULT (Eric Raffin), der vor zwölf Monaten zeitgleich mit dem damals Zweitplatzierten 6 GANGSTER DU WALLON (Alexis Collette), sowie dem auf Platz vier eingekommenen 12 ELVIS DU VALLON (Yoann Lebourgeouis) über die Linie lief. Der schon fünffache Gruppe I-Sieger 13 CALLMETHEBREEZE (Alexandre Abrivard) gehört ebenso in die engere Auswahl, wie die gleichfalls aus Italien stammende 1 CASH BANK BIGI (Franck Nivard), sowie die beiden Sechsjährigen 5 HAPPY VALLEY (Jean-Philippe Dubois) und 7 HOKKAIDO JIEL (David Thomain). Selten war eine Quinté in letzter Zeit so dermaßen hochkarätig und ausgeglichen besetzt!

pferdewetten.de Quinté-Tipp: 16 Etonnant – 15 Hohneck – 1 Cash Bank Bigi – 14 Elie de Beaufour – 5 Happy Valley   chancenreicher Außenseiter: 13 Callmethebreeze

Neben diesem herausragenden Hauptereignis der Veranstaltung werden noch zwei weitere Semiklassiker, sowie ein Gruppe III-Rennen für erhöhte Aufmerksamkeit sorgen. 

Offenes Reiten 

Im als 6.Rennen unter dem Sattel ausgetragenen “Prix Henri Ballière” (Gruppe II, 120.000 €, 2450 Meter) winkt für den Sieger neben der üppigen Prämie auch noch eine Freikarte für den Prix du Président de la République am großen Gruppe I-Renntag in Vincennes am 25.Juni. In einem eher kleinen, dafür aber insgesamt recht offenen Feld dürfen sich die vor zwei Wochen schon einmal auf identischem Niveau und in dieser Reihenfolge auf den Plätzen zwei bis vier eingekommenen 8 JEAN BALTHAZAR (Yoann Lebourgeouis), 9 JUNON DE LEARD (Adrien Lamy) und 7 J`ADORE (Alexis Collette) berechtigte Hoffnungen auf die Fahrkarte nach Paris machen, zumal der damalige Sieger jenes Rennens diesmal verletzungsbedingt nicht dabei sein wird. Herausgefordert wird dieses Trio vornehmlich von der schnellen, aber nach wie vor fehleranfälligen 10 JOYEUSE (Mathieu Mottier), der nach fünf Siegen im normalen Sport nun erstmals Gruppe-Parkett betretenden 4 JULIANA DE RETZ (Guillaume Martin), sowie von 5 JASPER DES CHARMES (Eric Raffin), der im Reiten bei zwei Starts noch ungeschlagen ist und auf dem Rechtskurs in Caen sicher seinen Gefallen finden wird.

Frankreich sucht den Superstar

Direkt im Anschluss wird sich im “Prix Guillaume le Conquerant” (Gruppe III, 80.000 €, 2450 Meter) der auf dem besten Weg zum neuen Superstar befindliche 15 JUST A GIGOLO (Franck Nivard) um einen weiteren Schritt der 1 Million Euro-Schallmauer nähern, zu der ihm lediglich noch 90.000 € fehlen. Der erst vierjährige unangefochtene Jahrgangsprimus gewann im Vorjahr nicht nur alle drei französischen Gruppe I-Rennen seiner Generation, sondern triumphierte auch noch im Europachampionat der Dreijährigen, womit dem Schützling von Trainer und Besitzer Philippe Allaire sogar ein vierter klassischer Sieg gelang. Nachdem er sich vor drei Wochen auch gleich wieder überzeugend siegreich aus der Winterpause zurückgemeldet hat und dabei exakt die Hälfte seiner auch diesmal wieder anwesenden Gegnerschaft beherrschte, spricht vieles für einen erneuten Triumph dieses Ausnahmepferdes.

Starke Levesque-Doppelspitze

Als achtes und zugleich vorletztes Rennen des Tages wird schließlich der den dreijährigen Satteltrabern vorbehaltene “Prix Pierre Gamare” (Gruppe II, 120.000 €, 2450 Meter) das kleine Gruppe-Festival in der Normandie beenden. Nach drei Erfolgen de suite dürfte 8 KYT KAT (Mathieu Mottier) kaum um die Favoritenstellung herum kommen. Zweimal in Folge bezwang der wie Just a Gigolo von Boccador de Simm abstammende Hengst nun schon recht deutlich 7 KIMBO BERRY (Christopher Corbineau), und auch 4 KILLER VICTORY (Yoann Lebourgeouis) musste bereits die Überlegenheit des von Thomas Levesque vorbereiteten Kyt Kat anerkennen. Der Trainer hat mit der gleichfalls schon auf Gruppe II-Ebene zum Zuge gekommenen 6 KANDORA BELLA (Camille Levesque) zudem noch ein zweites heißes Eisen im Feuer, so dass selbst ein Doppelsieg der beiden “Levesques” nicht ausgeschlossen werden kann.

Aus deutscher Sicht ist speziell die Auftaktprüfung von besonderem Interesse, denn der einer mehrköpfigen Besitzergemeinschaft des Stalles Soulmate gehörende 10 BODY N SOUL gibt in der Hand seines Trainers Mike Lenders sein Comeback vor dem Sulky.

pferdewetten.de – Siegtipp des Tages: 715 Just A Gigolo  Hat dreijährig fast eine Million Euro verdient und ist in seiner Generation derzeit Europas Nummer eins. Viel mehr Empfehlung geht kaum.

pferdewetten.de – Platztipp des Tages: 105 Hoche  Ist frischer Sieger, kommt auch rechts herum klar und trifft es bei nur neun Gegnern insgesamt sehr passend an.

pferdewetten.de – Außenseiter des Tages:  415 Girly Béco  War vor zwei Jahren sogar Gruppe I-Siegerin, wurde dann aber durch eine schwere Verletzung komplett zurückgeworfen und sucht seitdem ihre Bestform. Trotz aktuell bescheidener Form aufgrund ihrer Klasse nicht völlig unmöglich und in diesem vollen Feld selbst als Platzwette lukrativ.