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Deutschland sucht den Sprinter-Star

Mit der Goldenen Peitsche steht am Sonntag in Baden-Baden der zweite Klassiker der Großen Woche an. Bei dem Sprintrennen auf Gruppe III-Ebene lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit, denn in dieser Prüfung waren in den letzten 50 Jahren immer wieder ausländische Gäste siegreich. Ich glaube fast, die Goldene Peitsche ging so oft wie kein anderer deutscher Klassiker ins Ausland. Ob sich dieses Szenario in 2023 wiederholt? Um 14:35 Uhr werden wir am Sonntag die Antwort wissen. Nun aber erst einmal zum Rahmenprogramm. Achja, hier noch der Gutscheincode auf den ihr alle wartet: „HARZ50-BKUUL2“.

Der Sonntag steht ganz im Zeichen der Sprinter und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass der Renntag um 11:20 Uhr mit einem Ausgleich III über 1000 Meter eröffnet wird, der auf der Geraden Bahn stattfindet. Ich bin ein großer Fan von John Smiths Taycan, der in Hamburg in schöner Manier gewonnen hat. Die kürzere Distanz sollte für den Wallach kein Problem sein und mit dem Fliegenden Holländer Adrie de Vries im Sattel sollte Taycan hier abheben.

Weiter geht es mit einem Rennen für sieglose Dreijährige über 2000 Meter. Dozdan zeigte bei seinem Debüt in Frankreich eine gute Form. Mit einem zweiten Platz in Nantes müsste der Starter von Henk Grewe mit der top Stallform im Rücken hier eigentlich hinkommen, auch wenn die Leistung aus München nicht überzeugt.

Es geht weiter mit den dreijährigen Maiden und zwar dieses Mal über 1500 Meter. Magic Marcel Weiß schickt Roi De L’air in den Arc-Sieger-Farben des Gestüt Auenquelle ins Rennen, der in Frankreich bereits Ansätze gezeigt hat. Gegen diese Konkurrenz sollte es leichter sein. Die Gegnerin ist meiner Meinung nach Lady Matilda.

So langsam geht es in Baden um das große Geld, denn das Auktionsrennen für Zweijährige über 1200 Meter ist mit 102.500 Euro dotiert. Ich gehe mit Michi Figges Mademoiselle Lilly, die bereits in Frankreich am Start war und so möglicherweise gegen bessere Konkurrenten Erfahrungen sammeln konnte. Die Stute hat aber auch beim Debüt in München nichts verkehrt gemacht und ich kann mir gut vorstellen, dass es hier zum Sieg reicht.

Der Ausgleich III über 2200 Meter ist sehr schwer zu bewetten. Ich denke, die besten Chancen hat Shuichi Terachi auf Roland Dzubaszs Sky Emperor, der unter seiner letzten Siegmarke steht. Die Erlaubnis könnte der entscheidende Vorteil sein.

Nun kommen die vierjährigen Sieglosen auf der Meile an die Reihe und ihr wisst, dass ich ein Schlenderhaner bin. Markus Klugs Ante Alios ist ein Giuliani-Halbbruder von Almandin, mit dem ich den Großen Preis der Badischen Wirtschaft gewinnen konnte und der später im Melbourne Cup erfolgreich war. Als Wallach blieb er bestimmt nicht ohne Grund bis vierjährig im Stall und ich schätze, Talent ist vorhanden. Außerdem sitzt der Priester Andrasch Starke im Sattel.

Nun sind wir beim Hauptereignis, der Goldenen Peitsche, angekommen. Den Gruppe III-Klassiker über 1200 Meter konnte ich selber nie gewinnen. Das gilt übrigens auch für den Priester, der mit der Französin Amellata dieses Mal einen guten Ritt abbekommen hat. Ich habe euch schon verraten, dass die Goldene Peitsche überraschend oft von einem ausländischen Gast gewonnen wurde und ich denke, das könnte auch der Fall sein, wenn Amellata nicht gewinnt. Aus Frankreich reist auch Exxtra an, die von Carlos Lerner trainiert wird. Die Dreijährige hat in Deauville bereits auf Listenebene gewonnen und sollte damit das Maß aller Dinge sein.

Im Ausgleich III über 3200 Meter sind die Extremsteher gefragt. Ein Farbenwechsel soll am Sonntag genau so viel Glück wie ein Trainerwechsel bringen, denn Solterio kommt zum ersten Mal in den Farben des Stall Leineblick an den Start, einer Besitzergemeinschaft, die aus dem Stall Weserblick entstanden ist, nachdem mein Patenkind Kalea leider ihre Rennkarriere beendet hat. Der sechsjährige Wallach ist wenig geprüft und wenn Dr. Andreas Bolte ihn hier in Baden nach der Pause aufbietet, kann das gleich gehen. Gefährlich ist der Tscheche Decameron aus dem Stall von Eva Zahorova.

Noch einmal kommen die Sprinter an die Reihe. Dieses Mal geht es im Ausgleich II auf 1200 Meter auch auf der Geraden Bahn um 14.000 Euro. Ich glaube der Fliegende Holländer Adrie de Vries hebt auf Jean-Pierre Carvalhos Schützenprinz noch einmal ab, denn die Papierform ist gut genug.

Der Nachwuchsförderpreis der Mehl Mülhens-Stiftung wird als Ausgleich IV über 1800 Meter gelaufen. Schlau wäre es, mit dem besten Jockey zu gehen. Die Frage ist nur, wer der beste Jockey ist. Sarah Biessey hat Limbo Dancer in München zuletzt gut geritten und sitzt nun auf Monalie aus dem Stall von Werner Glanz. Die letzten Leistungen der Stute sind auch gut genug.

Zum Abschluss gibt es noch mal einen gut besetzten Ausgleich IV über 2400 Meter, in dem Pavel Vovcenko die Adlerflug-Tochter Love Me sattelt, die mit dem Priester im Sattel gut genug für diese Aufgabe sein sollte.

Das war es für heute. Schon am Mittwoch geht es weiter. Bis dahin „Hals und Bein“. Meine Meinung.