(dip) Auf den wichtigsten Renntag des Jahres dürfen sich am Samstag in Mons nicht nur die belgischen Traberfans freuen. Zwar werden die Gastgeber verständlicherweise überwiegend auf die beiden anstehenden Derbys der Drei – und Vierjährigen blicken, doch das sportliche Highlight des Tages ist zweifelsohne ein anderes Rennen. Der dem Anlass entsprechend gut besetzte, mit dem Auto gestartete und bereits zum 24.Mal ausgetragene “Grand Prix de Wallonie” (Gruppe I, 150.000 €, 2840 Meter) hat als einzig stattfindendes Gruppe I-Rennen in Belgien seine Anziehungskraft nicht verfehlt und mit 12 Teilnehmern eine auch quantitativ adäquate Besetzung gefunden.
Französische Favoriten I
Nicht nur zahlenmäßig, sondern auch hinsichtlich der Qualität spricht einiges für einen französischen Erfolg in diesem Klassiker. Vor allem der nach langer Verletzungspause längst wiedergenesene und erst vor fünf Wochen an gleicher Stelle anlässlich der ersten Etappe zur Tour Européen du Trotteur Français zum Zuge gekommene 5 Diable de Vauvert (Tony Le Beller) wird jede Menge Fans auf seiner Seite haben. Der in der Vergangenheit vor allem auf den längeren Distanzen gegen noch deutlich stärkere Gegner zum Zuge gekommene zweimalige Gruppe I-Sieger ist vor allem durch seine überragende Performance im Prix de Paris in bester Erinnerung, als er im vergangenen Jahr über die mehr als vier Kilometer lange Strecke nicht zu schlagen war und dabei solch Hochkaräter wie Etonnant oder Ampia Mede SM bezwingen konnte. Nach fast einjähriger Rennabstinenz meldete sich der Hengst erst in diesem Sommer wieder zurück, gewann nach einem mehr als passablen Comeback gleich seinen zweiten Start zum Auftakt der Frankreich-Tour und wird sich nun einer weiteren, diesmal wieder etwas anspruchsvolleren Aufgabe stellen, bevor es dann für ihn wieder in Richtung Wintermeeting gehen wird. Für Fahrer Tony Le Beller wird dieses erst seit 2004 mit dem Gruppe I-Label versehene Rennen übrigens ein déjà vu-Erlebnis der angenehmeren Art sein, gewann er diesen Klassiker doch bereits im Jahre 2019 mit Bold Eagle.
Französische Favoriten II
Der Langstreckenspezialist bekommt es u.a. mit dem starken Bazire-Vertreter 1 Elie de Beaufour (Alexandre Abrivard) zu tun, der unlängst in La Capelle sehr unglücklich agierte, als er nach einer Galoppade ausgangs des Schlussbogens disqualifiziert wurde und damit hoher Wahrscheinlichkeit den Ehrenplatz versprang. Trainer Jean-Michel Bazire setzt mit Alexandre Abrivard Frankreichs derzeitige Nummer drei hinter seinen erstmals überhaupt außerhalb Frankreichs antretenden Millionär, was den 31-fachen Sieger noch interessanter erscheinen lässt, als er ohnehin schon ist. Mit dem diesjährigen Elitloppet-Zweiten 7 Go On Boy (Romain Derieux) und dem nun sicher weiter geförderten letztjährigen Critérium-Sieger 8 Hussard du Landret (Benoît Robin) kommen weitere gutklassige Pferde an den Ablauf, denen bei passendem Rennverlauf einiges zuzutrauen ist. Auch der für niederländische Interessen startende Franzose 10 Hadès de Vandel (Micha Brouwer), der in diesem Jahr mit dem Oslo Grand Prix bereits ein Rennen auf höchster Ebene gewinnen konnte, wird die eher kurze Anreise nach Belgien sicher nicht ohne Ambitionen antreten.
Französische Außenseiter und “Ex-Franzosen”
Mit dem zweimaligen TETF-Gesamtsieger 3 Eclat de Gloire (Loris Garcia), dem kürzlichen Etappensieger aus Avenches 4 Cash du Rib (Jean-Loïc Claude Dersoir), dem erst fünfjährigen 11 Invictus Madiba (Jos Verbeeck), sowie 12 Fric du Chêne (J.R. Declercq) sind vier weitere gute Franzosen mit am Start, die hier angesichts der starken Konkurrenz zumindest siegtechnisch aber etwas kleinere Brötchen backen müssen. Auch der seit Anfang des Jahres in Norwegen stationierte Ex-Bazire Schützling 6 Feydeau Seven (Nicolas Bazire) dürfte es unter normalen Umständen zu schwer haben, was nach den jüngsten Eindrücken auch für den schon seit einigen Jahren in Belgien stationierten 44-maligen Sieger 9 Cyriel d`Atom (Hanna Huygens) gilt, der zuletzt kaum seine Bestform parat hatte.
Deutsche Note
Einzig “echter” Ausländer in diesem Feld ist der gebürtige Norweger 2 Stoletheshow (Wim Paal). Der immerhin vierfache Gruppe I-Sieger sorgt durch die Fahrership des schon seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Ländern dieser Welt erfolgreich arbeitenden Globetrotters Wim Paal für die deutsche Note, die diesem illustren Feld ganz sicher gut zu Gesicht stehen wird.
Der Start des Grand Prix de Wallonie soll am Samstag in Mons planmäßig um 16.07 Uhr erfolgen.
pferdewetten.de-Tipp: 5 Diable de Vauvert – 7 Go On Boy – 1 Elie de Beaufour chancenreicher Außenseiter: 8 Hussard du Landret