Das Derby ist schon wieder Geschichte und natürlich ist all das nicht spurlos an mir vorübergegangen. Ich habe mir so meine Gedanken über dieses Derby und die Zukunftsaussichten der Pferde gemacht. Ich schätze diesen Jahrgang rückblickend übrigens sehr stark ein, bald müssen die Dreijährigen zeigen, wie stark sie gegen die älteren Pferde sind.
Das musste zuletzt auch der französische Derbysieger Vadeni, der im Derby leicht gewonnen hat. Seine Leistung habe ich zuerst nicht so hoch eingeschätzt, da das Rennen nicht so stark besetzt war. Nun hat er aber die Ecplise Stakes nach einem riesigen Ritt von Christophe Soumillon gewonnen. Er hat gegen die älteren Pferde Klasse gezeigt und sich mehr als bestätigt. Seit das Derby auf 2100 Meter verkürzt wurde, wird er meiner Meinung nach einer der bisher stärksten Derbysieger sein.
Schaut man sich unser Derby an, dann hoffe ich, dass wir einen Superstar gesehen haben (auch wenn wir Andrasch Starke nicht gesehen haben). Eine andere Sache wird aber vor allem in die Geschichte eingehen: Die Nummer mit der Startmaschine. Die Pferde waren insgesamt eine Stunde gesattelt unterwegs, bevor das Rennen gestartet wurde. Wegen Frankie Dettori hat die ganze Welt bei diesem Schlamassel zugeschaut. Auf der Bahn allerdings nicht, denn ich glaube eine Marke von 10.000 Zuschauern ist der schwächste Zuspruch in der Geschichte des Derbys. Gott sei Dank waren aber die Wettumsätze Weltklasse.
Es gab aber auch zwei Strafen wegen übermäßigem Peitscheneinsatz, die den Sieger Sammarco und den zweitplatzierten Schwarzer Peter betreffen. Ich kann dazu nur folgendes sagen: Das hätte mir als Jockey im Endkampf um den Derbysieg genauso passieren können, auch wenn ich in den letzten vier Jahren für dieses Vergehen nie am Zaun stand. Ich war allerdings auch noch nie im Endkampf um den Derbysieg.
Mein Favorit So Moonstruck hat aber alles gegeben und war im Derby zu Sammarco genauso weit geschlagen wie schon in der Union. Sammarco hat meines Erachtens nach Optionen im großen Dallmayr Preis oder im Großen Preis von Baden und ich denke wir werden den Derbysieger und auch den Dritten in Iffezheim wiedersehen. Für Sammarco gibt es am Langzeitmarkt für den Großen Preis von Baden derzeit eine Quote von 50:10. So Moonstruck steht etwas höher, nämlich bei 85:10.
Schwarzer Peter war für mich allerdings die Überraschung schlechthin, denn um ehrlich zu sein, habe ich ihm eine Platzierung unter den ersten 15 nicht zugetraut. Das war ganz stark. Schwarzer Peter könnte noch in das Badener Auktionsrennen gehen, dort würde er als heißer Favorit starten. Das Gleiche gilt für den vierplatzierten Assistent, der aber auch noch im ehemaligen Fürstenberg-Rennen über 2400 Meter laufen könnte. Das wäre für ihn möglicherweise eine perfekte Aufgabe, im Großen Preis von baden steht er bei 200:10. Lars Wilhelm Baumgarten gab allerdings bekannt, dass auch Australien ein Fernziel für den Hengst sein könnte. Nerik, der Derbyfünfte, hat ebenfalls nur Nennungen für die großen Grupperennen. So auch in Baden. Dort steht er bei 200:10. Das gilt auch für Ardakan, der in meinen Augen aber richtig gut gelaufen ist und wertet mit seinem achten Platz das italienische Derby auf. Allerdings sind meine Gedanken zu den Dispositionen zum größten Teil leider alles Spekulationen, denn abermals ist Uniturf ausgefallen. Ein Klassiker.
Immerhin: Alpinista hat unsere deutschen Rennen so richtig aufgewertet, denn sie gewann als Jahresdebütantin in grandiosem Stil den Grand Prix de Saint-Cloud. Sie hat zudem auch noch eine Nennung für den Großen Preis von Baden, dort steht sie bei 50:10. In Baden würde sie möglicherweise auf unseren Helden Torquator Tasso treffen (35:10 im Großen Preis von Baden). Das wäre ein legendäres Rennen, wenn auch Sammarco und So Moonstruck antreten. Meine Meinung.