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Der Tag danach

Es ist an der Zeit, ein perfektes Rennwochenende Revue passieren zu lassen. Die letzten Tage in Ascot und Düsseldorf werden wahrlich schwer zu toppen sein. Ein großes Lob geht an Andrea Höngesberg und ihr Team, denn Düsseldorf muss den Vergleich nicht scheuen. Für mich war der Diana-Tag bisher wirklich die beste Veranstaltung im gesamten deutschen Rennkalender. Das gilt nicht nur in Bezug auf das Programm, die Reiterbesetzung oder die Zuschauer, sondern für das Gesamtpaket.

Rückblickend muss ich wohl zugeben, dass die Wetten beim Shergar Cup schwierigerer zu treffen waren, als erwartet. Die Ritte von Rene habe ich wohl etwas überschätzt und der Toto hat mir auch nicht Recht gegeben. Alle Pferde rangierten zu deutlich höheren Quoten am Wettmarkt. Schlussendlich waren die beiden zweiten Plätze für Rene dann doch ein tolles Ergebnis. Mit dem fünften Platz der Gesamtwertung hat er Deutschland sicherlich nicht blamiert. Rene Piechulek ist damit auch an der Weltspitze der Jockeys angekommen. In Bezug auf Wetten wäre ich wohl in Hassloch besser aufgehoben gewesen, denn dort sind einige meiner Tipps auch angekommen. Der Besuch in England war aber dennoch ein Erlebnis, vor allem die Art und Weise, mit der ich empfangen worden bin, hat mich beeindruckt. Zum ersten Mal ist in meinem Kopf der Gedanke angekommen, dass Menschen auf der ganzen Welt meine Geschichte verfolgt haben. Das hat wirklich gutgetan.

Sonntag wäre ich zum Wetten wahrscheinlich auch besser nach Dresden gefahren. Nastaria ist angekommen und hat meine hohe Meinung als Dreijährige gegen die älteren Pferde voll bestätigt. Sicherlich hätte sie sich auch in der Diana nicht blamiert, aber so ist sie Listensiegerin. Eine tolle Leistung und ein Pferd für den Merkzettel. Tja und in der Diana selbst hatte ich die Siegerin Toskana Belle auf keinem Schein. Bei ihr handelt es sich übrigens um eine Tochter von Shamalgan, mit dem ich selbst in Baden-Baden auf Gruppe II-Ebene erfolgreich war. Viel Vertrauen hatte ich nicht, aber ich wurde eines Besseren belehrt. Ronald Rauscher hat als Agent für Australian Bloodstock zum zweiten Mal nach Turfdonna eine Diana-Siegerin ausfindig gemacht. Respekt. Meine herzlichen Glückwünsche gehen auch raus an Kerrin McEvoy, den Rene und ich schon in Ascot getroffen haben. Er konnte sich noch erinnern, dass er 2005 in Düsseldorf Razkalla im Deutschglandpreis geritten hat. Ein Rennen, das ich mit Gonbarda gewonnen habe. Kurz nachdem Kerrin mit Toskana Belle vom Geläuf kam, war ich natürlich einer der ersten Gratulanten.

Zu erwähnen ist (leider) auch noch die Sperre für Mirko Sanna, die aus einem Tumult in der Jockeystube resultierte. Von meinen Kollegen wurde mir zugetragen, dass Bauyrzhan Murzabayev sich nicht hat provozieren lassen. Es gehört viel Selbstbewusstsein dazu, einzustecken anstatt auszuteilen. Ich hätte in Topform sicherlich anders reagiert. Unser Champ ist ein echtes Vorbild.

Genug aus der Vergangenheit, befassen wir uns lieber wieder mit der Zukunft. Natürlich habe ich nämlich auch noch einen Wett-Tipp für euch. Im ersten Rennen (Startzeit 13:50 Uhr) kommt über die 1500 Meter auf PSF Fuego del Amor an den Start, der schon bewiesen hat, dass er diesen Boden kann. Und der Vertreter aus dem Stall von Dr. Andreas Bolte ich auch mein Favorit. Nicht ohne Grund besitzt der Wallach in diesem Rennen das zweithöchste Valeur. Auch am Toto könnte sich eine Wette lohnen. In den Farben von Besitzer Michi Reichstein habe ich vor einigen Jahren auch schon das Grand Handicap de Longchamp gewonnen. Ein Tierce-Rennen, das wirklich gut dotiert war. Außerdem habe ich gehört, dass der Besitzer höchstpersönlich vor einigen Tagen im Training in Lengerich mitgeritten ist. Das kann nur ein gutes Omen sein. Meine Sympathiewette habe ich schon platziert. Meine Meinung.