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Zu Gast bei Carina Fey

Wie ich es euch versprochen habe, steht heute mein nächster Stallbesuch an. Dieses Mal war ich zu Gast bei Carina Fey, die im französischen Chantilly trainiert. Im letzten Jahr lieferte sie uns einen der lukrativsten Tipps überhaupt, weshalb ich auch dieses Jahr wieder besonders gespannt war. Also holt eure Notizzettel raus, es geht los.

Hindernispferde:
Shut Down ist ein sechsjähriger Wallach und ein talentiertes Hindernispferd. Sein Debüt fand unter schwierigen Bedingungen und auf schwerem Boden statt. Er ist sehr gut gesprungen und ging leicht mit, wurde dann aber gegen sehr gute, routinierte Pferde angehalten. Der Jockey sagte, dass die extremen Bedingungen auf sehr tiefem Boden schwierig für ihn waren. Im Frühjahr sollte das dann aber anders aussehen. Meine Meinung: Freunde des Hindernissports sollten hier gleich hellhörig werden.

Der fünfjährige Hengst Django Unchained ist letztes Jahr über die Hürden sehr gut debütiert (Vierter in Angers), hat sich dabei leider eine Verstauchung zugezogen. Er beginnt gerade wieder mit dem Training.

Neruas, ein vierjähriger Wallach, den wir von den hiesigen Bahnen kennen, ist neu im Quartier und befindet sich ebenfalls in der Ausbildung zum Hindernispferd. Er ist sehr sprunggewaltig und hat schon bei wenigen Übungen gezeigt, dass er ein echtes Hindernispferd ist. Hinzu kommt seine Härte auf der Flachen. Meine Meinung: Neruas kam hierzulande auf ein GAG von 80,5 Kilo. Hier darf man ebenfalls gespannt sein.

Quo Volare ist ein sehr guter Springer und ein Spezialist für Jagdsprünge. Der vierjährige Wallach läuft brav in der Reclamer-Kategorie ins Geld und hat im Training sogar schon Erfahrung über die Cross-Bahn in Pau gesammelt.

My Way ist ebenfalls ein Spezialist für die Jagdsprünge, ein echter Steeplechaser. Der fünfjährige Wallach kommt leider aus einer langen Verletzungspause und wird gerade wieder antrainiert. Er braucht noch etwas Zeit und wird langsam wieder an seinen alten Job herangeführt. Meine Meinung: Hier müssen wir uns wohl noch etwas gedulden.

Flachpferde:
Cadorino Des Place ist der „Oldie“ am Stall. Der mittlerweile achtjährige Wallach ist jetzt schon sechs Jahre bei Carina Fey und es wird nie langweilig mit ihm. Als Spezialist für kurze Strecken auf weichem Boden hofft die Trainerin, dass er im Frühjahr endlich einen lange überfälligen Sieg eingaloppieren kann.

Manjeer ist gerade seine zweite Saison in Dubai. Leider hatte man letztes Jahr einen gesundheitlich schwierigen Sommer mit dem Siebenjährigen und er war dadurch erst im späten Herbst wieder rennfit. Bei seinem Wiedereinstieg gegen Formpferde in Deauville in einem stark besetzten Rennen lief er sehr gut. Auch sein Meetingseinstieg in Dubai war gut, es hat leider noch etwas gefehlt, um an seine Bestformen anzuknüpfen. Aber er erhält unter der Sonne Dubais ein sehr ausführliches Verwöhnprogramm und ist auf dem besten Weg, seine alte Form wieder vollständig zu erreichen. Meine Meinung: Manjeer könnte eine interessante Wette für die noch andauernde Winterpause sein.

Der fünfjährige Wallach Lazy ist ein noch sehr geschontes Pferd, das gerade seinen ersten Sieg in Deauville feiern konnte. Die Trainerin denkt, dass da noch Luft nach oben ist. Er wird auch in der höheren Kategorie noch ein Wörtchen mitzureden haben. Er liebt PSF-Bahnen und hat gerade gezeigt, dass er unterwegs Ruhe braucht und dann enormen Speed entwickeln kann. Meine Meinung: Wir müssen aufgrund des Winters sowieso nach Frankreich ausweichen. Behalten wir Lazy also im Blick.

Galord ist ein spätreifes Pferd mit viel Talent und noch Luft nach oben. Er hat in seiner kurzen Winterpause noch aufgepackt und wirkt erst jetzt wirklich „fertig“. Er war bis jetzt bei wirklich jedem Start im Geld und wurde sehr schonend und mit Respekt vorbereitet.

Möpp ist ein großer, kräftiger Bursche, der gerade erst aus einer Winterpause zu Carina Fey gekommen ist. In Deutschland war er im Frühjahr Zweiter beim Debüt im Handicap und wurde danach kastriert. Meine Meinung: Der erste Sieg sollte nicht lange auf sich warten lassen.

Snowblind ist eine vierjährige Stute, nach einem guten Jahresstart leider am Ende der Saison verletzungsbedingt pausieren musste und das hat sich etwas hingezogen. Sie ist gerade im Wiederaufbau und man merkt, dass ihr die Arbeitssteigerung sehr guttut. Die Trainerin wird ihr im Frühjahr möglichst einfache Aufgaben suchen, um sie direkt mit guten Chancen ins Rennen zu schicken. Meine Meinung: Haben wir Snowblind vor allem bei den ersten Saisonstarts im Auge.

Flatten the Curve ist ein sehr konstanter vierjähriger Wallach, der quasi bei jedem Start ins Geld läuft. Die Hälfte seiner Starts beendete er mit einem zweiten Platz. Mit einem Sieg sollte es nicht mehr lange dauern.

Abhayaa ist die Halbschwester von Manjeer und hat sehr viel Klasse. Diese hat die vierjährige Stute auch schon gezeigt, insbesondere mit ihrem Sieg auf Listenebene im BBAG Diana Trial in Mülheim, sowie ihrem zweiten Platz im Listenrennen in Compiègne im Herbst. Sie benötigt einen idealen Rennverlauf, um ihr volles Potential ausspielen zu können. Abhayaa hat Ende des Jahres eine Pause bekommen und gut davon profitiert, ist etwas gewachsen und hat aufgepackt. Man geht natürlich mit entsprechenden Erwartungen in die neue Saison. Meine Meinung: Abhayaa hat uns im letzten Jahr eine schöne Quote beschert und auch ich denke, da geht noch was. Meine Sympathiewette nimmt die Stute auf jeden Fall mit auf den Weg.

Noch nicht gelaufen:
Please my Love hatte früh immer wieder gesundheitliche Probleme. Seine Galoppade ist jedoch sehr beeindruckend. Man ist gerade beim letzten Versuch, ihn wieder anzutrainieren und wird ihn sehr schonend aufbauen.

Leander kommt aus einer harten Familie. Seine Geschwister sind fast alle gute und beständige Rennpferde geworden – ob auf der Flachen oder auf der Hindernisbahn. Leider hat sich der vierjährige Hengst im vergangenen Frühjahr verletzt und ist jetzt seit zwei Monaten wieder im Training.

Aka’Brilla ist eine sehr spätreife Stute, die noch etwas Zeit benötigt, allerdings bei einigen besseren Arbeiten schon gutes Potential gezeigt hat. Sie stammt aus einer Brümmerhofer Mutterlinie. Sie wird eine Nennung für den französischen Prix de Diane erhalten und gilt als Hoffnungsträgerin. Meine Meinung: Sehen wir Aka’Brilla auf einer deutschen Rennbahn laufen, bin ich mir sicher, dass sie es Abhayaa gleichtun kann.  

Noirelle ist erst seit 2 Wochen bei Carina Fey und eine sehr schöne große und kräftige dreijährige Stute mit einer raumgreifenden Galoppade. In ihrer Familie gab es in den letzten drei Generationen immer wieder Blacktype-Pferde, sowohl in der Flach- als auch in der Hinderniskategorie.

Shavasi ist eine zweijährige Stute von Muhaarar aus einer sehr guten Shadwell Stud-Linie und Schwester zu einem frischen Gruppe 2-Sieger. Sie ist erst im Januar in den Stall gekommen und hat dementsprechend noch nicht viel gearbeitet, aber sie gefällt sehr gut und die Trainerin denkt, dass wir – wenn auch noch nicht sofort – schon zweijährig von ihr hören werden. Sie hat eine Nennung für die Winterkönigin. Meine Meinung: Rauf auf den Notizzettel.

Sagalita ist die zweijährige Vollschwester zu Carinas Herzensstute Qualisaga. Somit hat sie natürlich direkt einen Platz im Herz der Trainerin. Leider ist ihre Vorhandstellung nicht ideal. Man hofft, dass sie sich voll entfalten kann und gesund bleibt.

Luminar ist das zweite Fohlen aus der Lady Cha Cha, die sehr speziell war, aber einiges galoppieren konnte. Vom Charakter kommt sie sehr nach ihrer Mutter: Sie ist nicht ganz einfach, aber gleichzeitig sehr arbeitswillig. Sie ist klein, aber gut gebaut und mit einer guten Galoppade ausgestattet. Sie ist spät eingeritten worden und dementsprechend noch nicht sehr weit im Aufbau. Wir werden sehen, ob Luminar Ende des Jahres debütieren kann.

Habt ihr ein paar Pferde für euren Merkzettel gefunden? Nächste Woche geht es weiter. Meine Meinung.