Das Thema Nachwuchs ist in Deutschland ein regelmäßig wiederkehrendes Problem – ähnlich wie die Peitschenregelung. Doch die aktuellen Entwicklungen haben gezeigt, dass die Lage sogar noch dramatischer werden kann. Es ist nicht nur die Neuigkeit, dass André Best seine Stiefel an den Nagel hängen wird, sondern nun erreichte uns auch noch die Hiobsbotschaft, dass Adrie de Vries erst einmal nicht plant, nach Deutschland zurückzukehren.
André Best werden sicherlich viele Aktive auf den Rennbahnen dieses Landes vermissen, aber unser Veteran ist würdig abgetreten. Er war immer bekannt für seinen Fleiß und hat für jeden Ritt alles gegeben. Hinzukamen das leichte Gewicht, das André reiten konnte, und seine Motivation auch bei Toto 300:10 das Beste aus einem Pferd herauszuholen. Solche Jockeys brauchen wir in Deutschland und er wird schwer zu ersetzen sein. Einen Nachfolger zu finden, wird gar nicht so leicht.
Und noch ein weiteres Märchen endet: Unser Fliegender Holländer hat aus Dubai signalisiert, dass er sich nicht sicher ist, ob er nach Deutschland zurückkehren möchte. Unvergessen ist für mich der Championatskampf zwischen mir und dem Fliegenden Holländer im Jahr 2015. Bis zum 31. Dezember haben wir versucht, uns gegenseitig jeden Punkt abzujagen. Doch Adrie ist ohnehin in ein Alter gekommen, in dem man solch eine Entscheidung, Deutschland den Rücken zu kehren, nachvollziehen kann. Könnte man es ihm also verdenken? Ich denke nicht, doch schade wäre es allemal, wenn wir ihn nicht mehr auf einer deutschen Bahn reiten sehen. Doch wie ihr wisst, geht jede noch so schöne Zeit irgendwann zu Ende.
Es könnte also sein, dass die neue Saison ohne André Best und ohne Adrie de Vries eingeläutet wird. Mehr Chance auf einen Neuanfang und die Möglichkeit, für junge Talente wie Senan MacRedmond in den Sattel zu steigen, gab es wohl nie. Machen wir das Beste daraus.
Ich gucke außerdem schon jeden Tag fleißig die Rennen aus Cagnes sur mer, denn mein Ticket ist bereits gebucht. Am Montag geht es für mich an die Côte d’Azur. Von dort werde ich euch eine Woche lang mit exklusiven Infos vom dortigen Meeting versorgen. Ich freue mich riesig auf diesen Trip. Passend dazu habe ich noch eine neue Kappe parat, die einem Jockey gewidmet ist. Wer der Glückliche ist, möchte ich noch nicht verraten, aber sicher ist, dass ihr alle mir morgen helfen müsst, das beste Modell auszusuchen. Schaut dazu morgen einmal auf unserem Instagram-Kanal vorbei.
Natürlich habe ich auch noch einen Wett-Tipp parat, der passend dazu aus Cagnes sur mer kommt, wo es am Donnerstag mit dem nächsten Meetingstag weitergeht. In einem Handicap für Dreijährige (Startzeit 12:50 Uhr) sitzt Maxim Guyon, der derzeit in Überform reitet, auf Santhia. Die Papierformen sind gut und das Pferd gehört Traberfahrer Jean-Pierre Dubois, der auch Pferde bei Andreas Wöhler trainieren lässt. Guyon ist ohnehin eine Bank. Es lohnt sich derzeit wirklich, morgens die Festkurse zu checken und einfach blind eine Wette auf die Ritte von Guyon zu platzieren. Meine Meinung.