Ich brauche euch nicht zu sagen, dass der Große Preis von St. Moritz eines der wichtigsten Highlights des Winters ist. Ich glaube, es ist auch nichts Neues, dass ich dieses Rennen nie gewinnen konnte. Immerhin bin ich mit Winterwind für Carmen Bocskai bei zwei zweiten Plätzen ganz knapp dran vorbei geschrammt. Nun freue ich mich, nach 2022 auch in diesem Jahr wieder dabei zu sein. Gemeinsam mit Jozef „Bobby“ Bojko werde ich mich auf den Weg nach St. Moritz machen und ich muss schon sagen, ich bin ein wenig sentimental geworden, wenn ich an die großartigen Renntage denke, an denen ich selbst im Sattel gesessen habe.
Im Grunde dreht sich in St. Moritz nämlich alles um Sympathiewetten. Und auch wenn diese Strategie in der Vergangenheit nicht immer zielführend war, will ich meine Zeit in den Schweizer Bergen einfach genießen. Im Sprint über kurze 1300 Meter, der als zweites Rennen (11:45 Uhr) gelaufen werden wird, ist eine Wette auf Scipio Pflicht, der den ersten Sieg auf Schnee für das Wöhler-Quartier seit 10 Jahren holen konnte. Ich denke, dass der Wallach noch etwas im Tank hat und Reiter Jozef Bojko mit Mumm in den Engadin fährt. Immerhin hat er vor 10 Jahren auf Russian Tango den Großen Preis von St. Moritz gewonnen. Ob das ein gutes Omen ist?
Das Hauptereignis, der Große Preis von St. Moritz, wird am Sonntag um 12:30 Uhr gelaufen. Das Grad II-Rennen führt über 2.000 Meter und ist mit 100.000 Schweizer Franken dotiert. Meinen Favoriten kennt ihr bereits, trotzdem will ich auch noch einmal verraten, warum meine Wahl auf ihn gefallen ist. Es ist nämlich kein Geheimnis, dass die Rennen auf dem zugefrorenem See für die Pferde eine große Herausforderung sind. Es verhält sich hier ähnlich wie auf der Sandbahn oder auf sehr weichem Boden: Entweder kommen sie klar oder nicht. Einer, der garantiert klarkommen wird, ist der Spanier Furioso, der gleichzeitig der Vorjahressieger ist. Aus diesem Grund habe ich schon vor einigen Wochen eine Langzeitwette auf Furioso abgegeben. Damals gab es für einen Sieg noch einen Kurs von 110:10, heute müsst ihr euch mit 70:10 zufriedengeben. Der siebenjährige Wallach aus dem Stall von Guillermo Arizkorreta muss dieses Mal allerdings drei Kilo mehr tragen, um seinen Titel zu verteidigen. Darauf kommt es aber nicht an, denn wer einmal Schnee kann, der kann immer Schnee. Mir gefällt aber auch Christian Freiherr von der Reckes Movin Time, der Jozef Bojko an Bord haben wird. Erst vor wenigen Wochen hat dieses Duo bei seinem Sieg in Deauville bewiesen, dass es fit ist und die Startnummer könnte kaum besser sein. Auf 3400 Meter hat der fünfjährige Wallach dabei sein Galoppiervermögen gezeigt und genau das wird in St. Moritz auch oft verlangt. Aktuell gibt es für einen Sieg eine Quote von 85:10.
Natürlich freue ich mich noch wahnsinnig darauf, Dennis Schiergen wiederzusehen, der jetzt Wahl-Schweizer ist. Seine Frau Valeria wird wie immer beim Skijöring dabei sein. Im vierten Rennen (13:15 Uhr) führt sie die Leinen von Moonflight, den wir natürlich auch gerne mit einer Wette unterstützen.
Zu guter Letzt platziere ich noch eine Sympathiewette auf Saphira Dream im letzten Rennen, das um 14:30 Uhr gestartet wird. In dem E-Rennen über 1800 Meter könnte Sybille Vogt sich nämlich einen Heimsieg holen. Das würde ich der Amazone, die in diesem Jahr mit guten Chancen auf das Championat unterwegs, ist sehr gönnen. Meine Meinung.