Schon steht in Baden-Baden der letzte Renntag vor der Tür. Wir müssen aber kein Trübsal blasen, denn die 11(!) Rennen umfassende Karte ist voller Highlights wie der Silbernen Peitsche und dem Großen Preis der Badischen Wirtschaft. Los geht es schon um 11:20 Uhr, das heißt früh aufstehen für alle, die gestern noch bis in die Morgenstunden im Derby gefeiert haben. In der nächsten Ausspielung der V7-Wette geht es schließlich um den Jackpot und auch ich werde mein Glück noch einmal versuchen.
Wir starten mit einem E-Rennen über die Meile, in dem Dr. Andreas Bolte gleich zwei aussichtsreiche Kandidaten genannt hat. Ich denke, dass Kongo und Wildfang das Rennen unter sich ausmachen. Obwohl Wildfang etwas günstiger im Rennen steht, entscheide ich mich für Kongo, denn die Berliner Form ist gut genug, um hier hinzukommen.
Als nächstes sind die Dreijährigen an der Reihe. In der Prüfung geht es über die interessante Distanz von 2000 Meter und ich mache es mir leicht, denn Flying Sonya ist eine Iwanhowe-Tochter, die in Hannover schon ein sehr gutes Rennen lief.
Im Nachwuchsförderpreis der Mehl-Mülhens-Stiftung, einem Ausgleich IV über 1600 Meter, steigen Auszubildenden sowie Reiter mit weniger als 50 Siegen, die das 30.Lebensjahr noch nicht vollendet haben in den Sattel. Und so rechne ich damit, dass wir einen Sieg für das Hoppegartener Quartier von Jan Korpas sehen werden, denn Leon Loff sitzt auf Company Keeping, der auf der Heimatbahn zuletzt einen guten zweiten Platz belegte.
Schon sind wir beim ersten Höhepunkt angekommen. Zurecht, denn die Silberne Peitsche und Baden-Baden das hat Tradition, schließlich wird dieses Listenrennen schon seit 1980 ausgetragen. Leider muss ich euch sagen, dass ich dieses Rennen nie gewinnen konnte. Lukas Delozier kann diesen Treffer aber noch landen und wer die Sport-Welt aufmerksam verfolgt hat, der weiß, dass er nicht nur bei Henri-Alex Pantall angefangen, sondern für ihn auch seinen ersten Sieger geritten hat. Die Formen von Amellata sind zudem gut genug und kann hier reichen. Ab hier geht es übrigens los mit der V7.
Im nachfolgenden Ausgleich III über 2000 Meter kommt Pavel Vovcenkos Manaia mit unserem Champ im Sattel an den Start. Den Start in Saarbrücken hat die Stute noch gebraucht und wird sich hier gesteigert präsentieren. Den Rest erledigt Bauyrzhan Murzabayev.
Der Ausgleich IV über 2000 Meter könnte für Lips Leo und Clou zu einem Zweikampf werden. Gerald Geislers Lips Leo hat anständige Formen in Frankreich gezeigt und hat den Fliegenden Holländer Adrie de Vries im Sattel. Clou ist nur einmal gelaufen und hat direkt gewonnen, der Wallach aus dem Stall von Bohumil Nedorostek sollte also noch was im Tank haben.
Der Große Preis der Badischen Wirtschaft, ein Gruppe II-Rennen über 2200 Meter, hat schon richtige Stars hervorgebracht. In der Historie findet ihr Namen wie Acatenango, Silvano, Novellist und Danedream. Ich selbst durfte mich mit Alamandin, Ito und Guignol sogar dreimal in die Siegerliste dieses Rennens eintragen. In diesem Jahr kommen sechs richtig gute Pferde an den Start und auch der Derbysieger gibt seinen Jahreseinstand. Man weiß aber nicht genau, wie das Feld einzuschätzen ist, denn aus dem Lager von Mendocino hört man beispielsweise, dass der Hengst erst einmal zeigen muss, wie er den Trip nach Hongkong verkraftet hat. Und jetzt wird es richtig spannend, denn ich gehe hoch spekulativ mit Mansour, für den dieses Mal endlich alles passen könnte.
Weiter geht’s mit einem E-Rennen über 2200 Meter, in dem es für Tres Rock Women klappen sollte, sich aus der Sieglosenklasse zu verabschieden.
Desposita hat in diesem Jahr alles richtiggemacht und könnte sich im Ausgleich II über 1500 Meter den nächsten Treffer schnappen. Als Protectionist-Tochter sollte sie sich noch steigern können und die Formen aus Hoppegarten mit einem Sieg und einem zweiten Platz sind einwandfrei.
Toni Potters konnte in Baden schon zwei Rennen gewinnen und im Ausgleich III über die Meile könnte er zu seinem dritten Meetingstreffer kommen. Moher bringt Kondition und Klasse mit. Ich denke, der Wallach kann noch mehr.
Mit einem Ausgleich III über 2800 Meter geht das Frühjahrsmeeting zu Ende. Ich gehe mit Versailles, denn mit seinem Bruder Vaisseau Fantome habe ich viel Glück gehabt. Versailles hat beim Debüt gleich gewonnen und er könnte diesen Sprung ebenfalls gleich siegreich bewältigen.
Ein wenig wehmütig werde ich mich im Anschluss auf den Weg nach Hause machen. Nut gut, dass das Pfingstwochenende mit Renntagen in Hoppegarten, Hannover und Köln schon vor der Tür steht. Meine Meinung.