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Das war unser Derby

Wie versprochen möchte ich mich in dieser Ausgabe von „Meanarik“ ganz dem Derby widmen. Bevor ich tief in die Analyse eintauche möchte ich aber eines loswerden: Wir haben einen starken Sieger gesehen, durften einen tollen Ritt erleben und haben in unglaublicher Atmosphäre gefeiert. Dieser Tag bleibt unvergesslich.

Kommen wir nun zum Thema Wetten und zunächst einmal zu den Pferden, die ich auf dem Schein hatte, die aber nicht im Endkampf zu finden waren. Es hat sich als richtig erwiesen, nicht mit Straight zu gehen. Der Hengst hat meines Erachtens in Köln vom Rennverlauf profitiert und hat in Hamburg gänzlich andere Bedingungen vorgefunden. Absperchen kann man ihm die Leistung in der Union natürlich aber nicht und wir werden ihn sicher in dieser Klasse wiedersehen.

Widerlegen kann aber man wohl zumindest teilweise die Vorwürfe gegen Frankie Dettori und seinen Ritt in der Union, denn Skylo kam im Blauen Band ebenfalls nicht für einen der vorderen Plätze in Frage. Trotzdem denke ich, dass wir hier ein Pferd gesehen haben, das auf den Merkzettel gehört.

Andrasch, der Priester, Starke war einmal in seinem Leben Vorletzter im Derby. Eigentlich ein Platz, den ich für mich gepachtet hatte. Aus Sympathie hatte ich Aspirant eine Wette mit auf den Weg gegeben, denn die Quote von 280:10 für einen Sieg des Priesters, wird es im Derby wohl nie wieder geben. Das war aber dennoch ein Satz mit X.

Meine Langzeit- und Außenseiterwetten haben sich als Fehlgriff erwiesen. Vintage Moon beendete das Rennen auf Platz neun. Saint Cloud und Quality Road konnten ebenfalls nicht überzeugen. Den größten Mumm hatte ich ja auf Napolitano, denn ich dachte, mit dem Champ im Sattel ist alles möglich. Falsch gedacht.

Kommen wir nun zu den Kandidaten, die vollends überzeugt haben. Mit Fantastic Moon haben wir einen beeindruckenden Sieger gesehen, der auch von dem schlauen Ritt von Rene Piechulek profitiert hat, der damit wieder einmal bewiesen hat, dass der Sieg im Arc keine Eintagsfliege war. Die äußere Spur war sicherlich auch entscheidend und Renes Performance und seine Ruhe haben mich schon ein wenig an den einzigartigen Spürsinn des Priesters zu seinen besten Zeiten erinnert. Chapeau.

Mr Hollywood hat mit seinem zweiten Platz bestätigt, dass er zur Jahrgangsspitze gehört. Ihm kam sicherlich der weiche Boden und die super Stallform von Henk Grewe zugute.

Ich habe mich außerdem riesig über das Laufen von Weracruz gefreut. Die Stute ging aus Startbox 19 mit ungünstigen Voraussetzungen ins Rennen und hat das Beste herausgeholt. Ich weiß nicht, wann eine Stute zuletzt im Derby platziert war. Weracruz hat sich damit als Ausnahmepferd bestätigt, führt bei den Stuten den Jahrgang an und ich bin gespannt, wohin ihr Weg noch führt.

Der vierte Platz von Winning Spirit ist ebenfalls hoch einzuschätzen.

Betonen möchte ich aber auch noch einmal, dass im Nachklang des Derbys keinerlei Strafen ausgesprochen wurden, es gab auch keine Behinderungen oder übermäßigen Peitschengebrauch. Der große Gewinner der Derbywoche ist aber sicherlich Lars-Wilhelm Baumgarten und sein Syndikat Liberty Racing. Besitzergemeinschaften und Syndikate sind die Zukunft des Rennsports und wie ihr seht, nun auch Derbysieger. Sarah Steinberg konnte als erste Frau im deutschen Galopprennsport das Rennen der Rennen gewinnen und München hat den Derbysieger gestellt. Hier passt einfach alles. Und wie ihr wisst: Nach dem Derby ist vor dem Derby und wir haben nun schon im Hinblick auf 2024 die Rennen für die Youngsters im Blick, deswegen freuen ich mich schon auf das kommende Wochenende. Meine Meinung.