Und schon ist das Rennwochenende wieder Geschichte. Jetzt ist die Zeit gekommen einmal die letzten Rennen Revue passieren zu lassen. Die drei Renntage in Dortmund, Hannover und Köln, haben mir nämlich eine wichtige Lektion erteilt, doch dazu später.
Begonnen hat alles mit dem Renntag in Dortmund. Zum Auftakt erlebte das Dortmunder Publikum gleich im ersten Rennen beim Sieg von Mountaha eine Sensation und zwar konnten sie mit René Piechulek und Andrasch Starke zwei Arc Siegjockeys gleichzeitig reiten sehen. So ein Glück haben Fans in England oder Frankreich auch nicht an jedem Renntag. Außerdem sahen wir im vierten Rennen einen sehr sehr starken Endkampf von Sibylle Vogt auf Norine, die sich gegen Miki Cadeddu auf Uripolski behauptet hat. Sibylle reitet stärker als so mancher Mann, vielleicht sogar als ich früher …
Nun zu den Highlights aus Köln. Beeindruckend war das Laufen von Tünnies. Der Bruder von Torquator Tasso hat alles richtig gemacht. Das Träumen ist derzeit wirklich nicht mehr verboten. Peter Schiergen hat außerdem beim Sieg von Why’s Wyoming wieder einmal bewiesen, dass er ein Händchen für startschwierige Pferde hat. Diesen Ruf hat er hier bestätigt. Auch wenn das nur ein Ausgleich IV war, das ist der perfekte Stall für startschwierige Pferde. Man sollte sie direkt auf dem Wettschein haben.
Nun stand ja mit dem Preis des Winterfavoriten einer der letzten Saisonhöhepunkte an. Es ist natürlich schade, dass wir nicht genügend Zweijährige für so ein Rennen haben. Natürlich stehen die Rennen für Dreijährige in Deutschland immer im Fokus, aber bisher konnten wir international in zweijährigen Rennen nie mithalten. Alson war hier eine Ausnahme. Das ist scheinbar auch gut so, denn immerhin haben wir gerade den Arc gewonnen. Mit Sea Bay haben wir einen beeindruckenden Winterfavoriten gesehen. Eigentlich stünde der Derbyfavorit jetzt schon fest. Aber hier sieht man einmal wieder wie nah Glück und Unglück beieinanderliegen. Seine Verlertzung war schon bitter. Man kann nur hoffen, dass Sea Bay nach seiner Fissur wieder zurückkommt. Den Rest muss die Zeit zeigen.
Nun möchte ich zum wichtigsten Teil kommen, denn die Rennen in Hannover haben mich eines gelehrt: Verlier nie das Vertrauen in deine Mumm-Pferde. Die Lehre hat mir Siluto erteilt. Zigmal habe ich ihn Anfang des Jahres angesagt und heute habe ich keinen Cent auf ihn gesetzt. Heute hat er gewonnen und das zu einer Mega-Quote. Ich habe unter der Regie von Henk Grewe direkt eine Verbesserung erwartet und diese kam jetzt erst. Für mich steht jetzt fest, dass man immer an seine Pferde glauben sollte. Statt weiter zu vertrauen, habe ich ihn im Auktionsrennen abgeschrieben. Beim Pferderennen lernt man nie aus. Glaub also immer an die beste Form deines Pferdes und vergiss sie nie. Danke Siluto, Lektion gelernt.
Vergessen sollte man aber auch nicht den Sieg von Nash Nasha im Hauptrennen. Ich finde es gut, dass Godolphin regelmäßig Starter bei uns hat. Vor allem oft in Hannover. Es lohnt sich für Godolphin hier Blacktype zu holen. Besonders aus Wettsicht ist das aber das Salz in der Suppe, wenn diese Pferde in Deutschland laufen. Sie sind immer gefährlich und man bekommt sein Geld zurück, gestern sogar 30 für 10. Ich bin sehr dankbar, dass der mächtigste Stall der Welt immer mal wieder bei uns zu Gast ist.
Nun steht aber erstmal Baden-Baden vor der Tür. Dorthin geht es für mich schon am Donnerstag. Erstmal freue ich mich natürlich auf das Essen in Frankreich, aber natürlich auch auf großen Sport! Meine Meinung.