Da wird man schon ein bisschen wehmütig, wenn man bedenkt, dass gestern der letzte Renntag in Hannover in diesem Jahr stattgefunden hat. Allerdings hieß es am Ende auch 2:0 für mich, denn ich hatte einige Pferde richtig auf dem Wettschein. Mit Ansage!
In Hannover haben wir zum Auftakt in den ersten beiden Rennen aber erstmal sehr gute zweijährige Pferde gesehen. Nicht nur Samara hat überzeugt, sondern auch Magical Beat, der Sieger aus dem zweiten Rennen. Der Jockey hat im Anschluss schon vom Derby gesprochen. Das sollte man sich merken.
Das erste Listenrennen hat ein Pferd gewonnen auf das Eddie Pedroza schon im Vorfeld richtig Mumm hatte. Parnac ist eine Zarak-Tochter und dieser Hengst ist mir schon in den letzten Wochen immer wieder positiv aufgefallen. Zweimal gelaufen und zweimal gewonnen, diese Stute hat noch gar nichts verkehrt gemacht und auch hier haben wir mit etwas Glück eine starke Zweijährige gesehen.
Begeistert hat mich dann aber auch der „Clash der Generationen“ im vierten Rennen. Der Champion der letzten drei Jahre, Bauyrzhan Murzabayev, trat auf Gedöns gegen den neunfachen Meister Andrasch Starke mit Smudo an. Das sind die beiden besten Endkampfreiter, die wir in Deutschland haben und Starke hat seinen Ruf verteidigt. Ein echter Leckerbissen für alle Rennsportfans.
Zum Highlight der Saison auf der Bult, dem Grupperennen, kann ich nur sagen: Drin das Ding! Die Siegerin habe ich bereits vor ein paar Tagen angesagt und sie auch selbst gut gewettet. Ein Adlerflug und weicher Boden, das passt. Der sechste Platz im Preis von Europa war hier gut genug und Starke hat es gemeistert.
Im zweiten Listenrennen des Tages haben wir in Hannover einen Elfmeter gesehen und das ohne Torwart: Der mächtigste Stall der Welt hat wieder zugeschlagen. Im Großen Preis des Gestüts Etzean hat die Godolphin Stute Romantic Song gewonnen wie sie wollte. Die kommen sicher auch im nächsten Jahr gerne wieder nach Hannover. Mein Tipp, Harisson Point aus dem Besitz des China Horse Club, sah schon im Führring nicht wie ein Sieger aus. Dieses Pferd habe ich zwar angesagt, doch daran sieht man wieder einmal wie wichtig auch die Konstitution eines Pferdes und nicht nur seine Papierform ist.
Was soll ich zum Abschluss noch sagen? Im neunten Rennen hat sich an der Kasse wieder einmal eins bestätigt: Peter Schiergen hat das Händchen für startschwierige Pferde und es gab ein Tor für Why’s Whyoming. Und dieses Pferd kann noch mal gewinnen, man sollte ihn auch beim nächsten Start noch mal auf dem Wettschein haben. In diesem Rennen gab es außerdem noch eine Schrecksekunde für alle Murzabayev Fans, der gestürzt ist und ins Krankenhaus musste. Noch gestern Abend gab es allerdings die Entwarnung: Der Champion ist mit einer Prellung davongekommen.
Für mich heißt es jetzt aber auf Wiedersehen und gute Nacht Neue Bult, volle Konzentration auf Hoppegarten und Verden am kommenden Wochenende. Meine Meinung.