Natürlich dreht sich heute neben den Ergebnissen vom Wochenende alles um die Schlagzeile des letzten Tages: Bremen bekommt Grünes Licht! Die Pferde kehren in die Bremer Vahr zurück! Dennoch wollte ich zunächst einmal sagen, dass ich bei meinem Besuch in Verden richtig viel Spaß hatte und das nicht nur an der Suppenbar. Ich hatte auch ein paar richtige Pferde auf dem Wettschein hatte.
Aber beginnen wir chronologisch der Reihe nach:
Am Samstag in Halle hat Peter Schiergen nicht nur das zweijährigen Rennen gewonnen, sondern auch die Führung in der Statistik übernommen. So wie ich meinen alten Trainer kenne wird er sich jetzt richtig ins Zeug legen, um Trainerchampion zu werden. Außerdem hat er natürlich auch die Pferde und die richtigen Besitzer dafür. Notfalls wird er sicherlich auch noch auf der Sandbahn angreifen. Und Bauyrzhan Murzabayev schafft schon wieder mehr als 100 Siege in diesem Jahr. Ich habe das nur einmal in meiner Karriere geschafft. Das war 2005 als ich auch Champion geworden bin. Diese Leistung kann man mit der von Bauyrzhan aber nicht vergleichen, denn damals gab es im Schnitt drei oder sogar vier Renntag pro Woche.
In Hoppegarten hat Sascha Smrczek das Rennen für die Zweijährigen gewonnen. Das zeigt, dass es sich nicht immer lohnt nur Wöhler und Schiergen zu in diesen sieglosen Rennen zu wetten. Wäre Becassio bei einem der beiden in Training, hätte er bei 1,8 gestanden. So gab es eine Menge Geld an der Kasse. Das Pferd sollte man sich merken.
Zum Hauptrennen in Berlin kann ich nur sagen, dass meine Ansage mit dem schwedischen Pferd Quebello eine Schnappsidee war. Er war nicht gut genug. Aber der Sieger Aff un zo hat bestätigt, dass er ohne Wenn und Aber der beste deutsche Extremsteher ist.
Die Stallform von Peter Schiergen hält indes immer weiter an und er gewinnt ein Rennen nach dem anderen. Allein zwei Siege gab es in Berlin. Nicht nur No waltz überzeugten, sondern auch Techno Music schlug zu. Mit der Unterstützung von Murzabayev ist Asterblüte zurück!
Wie gesagt habe ich den Sonntag gemeinsam mit meinen Eltern in Verden verbracht. Nicht nur, dass es sich wie ein Nachausekommen anfühlt, ich habe auch mit meiner Zweierwette Eisenherz/Roxalagu ins Schwarze getroffen. Allerdings war auch meine Ansage von Sugar Daddy zugebenermaßen eine Schnappsidee. Das war gar nichts. Aber mein Jockey Patrick Gibson war den ganzen Tag on fire und hat für Christian Sprengel mit Sporting Hunter auch ein Rennen gewonnen. Immerhin 8 zu 1 gab es auf den Sieg. Abkassiert habe ich aber vor allem mit Soldat, den habe ich für meine Verhältnisse auch gut gewettet. Otto-Werner Seiler war höchstpersönlich vor Ort. Das hat mich am allermeisten gefreut.
Nun also zurück nach Bremen. Am 13. November werden in der Vahr nach vier Jahren Pause wieder acht Galopprennen gelaufen. Und ich werde der erste Zuschauer auf der Bahn sein, wenn es endlich losgeht. Von 1997 bis 1999 (ichfolgte Jozef Bojko 97 von Hoppegarten nach Bremen) habe ich in der Vahr für Hubsi Fanelsa gearbeitet und ich kann euch sagen: das war eine wilde Zeit! Sex, Drugs and Rock ‘n‘ Roll! Damals haben nicht nur Hubsi, sondern auch Stefan Wegener, Friedl Willenbrock und vor allem Andreas Wöhler dort trainiert. Ich erinnere mich besonders gerne an Moulton Sky, der mein Putzpferd war und unter Billy Newnes einen Ausgleich II in Baden-Baden gewann. Auch mein erster Sieger für Hubsi ist unvergessen. Das war Knightly Manner, mit der ich in Hannover am 23. März für den Stall Unia als erster über die Ziellinie ging. In Bremen werden also definitiv ebenso alte Erinnerungen wach wie in Verden. Das waren noch Glanzzeiten. Meine Meinung.