Die Rennwoche in Hamburg war sehr intensiv und wirkt immer noch nach. Trotzdem ist das Derby nun schon eine Woche her und nach dem Rennen ist bekanntermaßen auch vor dem Rennen. So geht es am Sonntag auch schon in Köln weiter. Ungewohnter Weise wird in der Stadt am Rhein an diesem Renntag eher Basissport geboten, doch ich bin dankbar für jedes Rennen, das stattfindet. Nach Leipzig, Hannover und Magdeburg wird in Weidenpesch die letzte Runde eingeläutet. Natürlich bekommt ihr deswegen auch für die acht Rennen am Sonntag meine Meinung zu hören. Los geht’s.
Das erste Rennen (Startzeit 11:20 Uhr) richtet sich direkt an unseren jüngsten Jahrgang, der jetzt mehr und mehr in den Fokus rückt. In der Prüfung über 1300 Meter sticht Andreas Wöhlers Habana heraus, die glänzend gezogen ist. Erst am Freitagabend gewann ihr großer Bruder Huancayo ein Dreijährigenrennen in großartigem Stil. Wenn die Färhhoferin noch nicht bereit für den ersten Sieg wäre, würde sie hier wohl kaum an den Ablauf kommen.
Der darauffolgende Ausgleich IV über 1600 Meter ist eines meiner geliebten Amateurrennen. Konstantin Philipp ist meiner Meinung nach der beste Reiter in dieser Klasse, den wir in Deutschland haben und deswegen entscheide ich mich wegen ihm für Neriano, den er aus der täglichen Arbeit bei John Hillis kennen sollte. Der Trainer wird diese weite Reise aus München außerdem sicher nicht umsonst antreten, Neriano steht außerdem genau bei seiner letzten Siegmarke.
Auch im dritten Rennen, einer Prüfung für Dreijährige über 2200 Meter, sehe ich die Farben des Gestüt Fährhof ganz vorne. Gualana muss als Debütantin in diesem Rennen gar nicht zu viel zeigen. Außerdem ist das Derby-Team Bauyrzhan Murzabayev/Peter Schiergen für die Stute verantwortlich. Die Pivotal-Tochter könnte direkt beim Debüt ihre Maidenschaft ablegen.
Im vierten Rennen soll Andrasch, der Priester, Starke es noch einmal richten. Im Ausgleich IV über 1850 Meter könnte Monsieur Vancouver, den ich schon bei seinem letzten Sieg auf dem Schein hatte, zu seinem dritten Sieg in Folge kommen. Die Gegnerin ist Flamingo Art, der Auenqueller Neuzugang aus dem Stall von Andreas Wöhler.
Nach dem Priester greift im fünften Rennen auch Marcel, the Magicman, Weiß ins Geschehen ein. Im Ausgleich III über 2400 Meter sattelt er Akua’rius, der schon bei seinem Sieg in Köln vor vier Wochen eine gute Figur gemacht hat. Mit der Erlaubnis von Sean Byrne kann das gleich noch einmal mit dem Volltreffer klappen.
Im nächsten Rennen, einem Ausgleich III über 1850 Meter, gehe ich noch einmal mit dem Favoriten: Viadena beeindruckte bei ihrem zweiten Platz in Düsseldorf mit gutem Speed. Yasmin Almenräders Adlerflug-Tochter sollte zu ihrem zweiten Karrieretreffer kommen.
Das F-Rennen über 1850 Meter könnte für den Priester und Markus Klugs Shila zum Spaziergang werden. Die Stute schrammte schon mehrfach an der Blacktype-Platzierung vorbei und wird nun das nötige Selbstbewusstsein tanken, in dem sie hier gewinnt.
Das lange Rennwochenende geht mit einem Ausgleich IV über 2400 Meter zu Ende. Parmenter aus dem Stall von Axel Kleinkorres könnte der letzte Sieger sein, auch wenn ich mich schon ein paar Mal an einer Wette auf die Stute verbrannt hab. Eddie wird es richten. Meine Meinung.