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Warten auf den Breeders Cup

Am Freitag- und Samstagabend steht für uns alle ein ganz besonderes Highlight an. Der Breeders Cup, die Weltmeisterschaft des Galopprennsports, wartet in Keeneland mit hochdotierten Gruppe I-Rennen und Pferden aus aller Welt auf unsere Einsätze.

Wir starten mit dem achten Rennen (Startzeit 21:20), dem Breeders Cup Juvenile Fillies Turf, einem Gruppe I-Rennen für zweijährige Stuten über die Meile, in den Abend. Ich bin ein Fan davon, europäische Pferde in den USA zu wetten, die auf der Grasbahn an den Start kommen. Der Untergrund Gras ist für uns Europäer nämlich immer ein großer Vorteil. Auch, wenn es die Zweijährigen aus Übersee etwas schwerer haben, da die amerikanischen Youngsters etwas weiter sind, gehe ich mit Meditate aus dem Stall von Aiden O’Brien, die mit Ryan Moore gegen 15 andere Klassepferde an den Start kommen wird. Bei sechs Starts war die No Nay Never-Tochter viermal siegreich und zweimal auf höchstem Level platziert. Sie gewann auch schon ein Gruppe II-Rennen auf dem Curragh.

Der Breeders Cup Juvenile Turf (22:40 Uhr) ist das Ambivalent für zweijährige Hengste und Wallache. Auch dieses Rennen ist eine Gruppe I-Prüfung über 1600 Meter. Hier ist mein Favorit Silver Knott, ein Lope de Vega-Sohn aus dem Stall von Charly Appleby, der William Buick im Sattel haben wird. Der Hengst gewann gerade eine Prüfung auf Gruppe II-Level im englischen Newmarket. Sein Gegner wird Aiden O’Briens Victoria Road sein.

Am Samstag starten wir um 16:50 Uhr mit dem Breeders Cup Filly and Mare Sprint, einem Gruppe I-Rennen über 1400 Meter für 3-jährige und ältere Stuten. Die berechtige Favoritin ist Goodnight Olive aus dem Stall von Chad Brown, die in dieser Saison bei drei Starts noch ungeschlagen ist. Im Sattel wird Irad Ortiz, einer der besten amerikanischen Jockeys, sitzen.

Das nächste Rennen auf Gruppe I-Niveau ist der Breeders Cup Turf Sprint, eine Prüfung über kurze 1100 Meter. Ich habe schon erwähnt, dass ich auf Gras kein Fan der Amerikaner bin, doch die Sprinter können vielleicht mit den europäischen Gästen mithalten. Trotzdem möchte ich etwas Verrücktes versuchen: Kevin Ryan sattelt Emaraaty Ana, einen sechsjährigen Shamardal-Sohn, der mit einer Quote von 200:10 unter Ryan Moore als Außenseiter ins Rennen geht. Der Wallach belegte zuletzt einen zweiten Platz in einem Gruppe I-Rennen in Haydock. Mit dieser Form kann er hier gewinnen.

Der Breeders Cup Dirt Mile wird auf Sand gelaufen. Das Gruppe I-Rennen (18:10 Uhr/1600 Meter) wird komplett ohne europäische Beteiligung entschieden werden. Der dreijährige Gunite (von Gun Runner) von Steven M. Asmussen gewann gerade ein Listenrennen auf dieser Distanz. Er avancierte schon im letzten Jahr zum Gruppe I-Sieger und kann diese Leistung sicherlich noch einmal wiederholen. Er wurde mit den leichteren Aufgaben bestimmt einzig auf den Breeders Cup vorbereitet.

Um 18:50 Uhr startet der Breeders Cup Filly and Mare Turf, ein Stutenrennen (Gr. I) auf Gras über 1900 Meter. Hier werde ich natürlich eine Sympathiewette auf Virginia Joy platzieren, die ich noch selber 2020 in Hoppegarten geritten habe. Die fünfjährige Soldier Hollow-Tochter kommt nämlich aus der Zucht des Gestüt Auenquelle und wird nun von Chad Brown trainiert. In den USA gewann sie zuletzt ein Gruppe II-Rennen über 2200 Meter und sollte trotz der Quote von 110:10 nicht chancenlos sein. Leicht wird es gegen die Ausnahmestute Nashwa (John Gosden) allerdings nicht. Sie belegte gerade erst den zweiten Platz im Prix De L’Opera Longines in Longchamp.

Im Breeders Cup Sprint auf Sand (Gr. I, 1200 Meter) gehe ich wieder mit einem Amerikaner. Der heiße Favorit ist Jackies Warrior aus dem Stall von Steven M. Asmussen, der Joel Rosario an Bord haben wird. Er hat viermal hintereinander gewonnen und wird deswegen sicherlich kurz stehen. Ich denke aber, dass der vierjährige Hengst das Rennen auch gewinnen wird, selbst wenn es keine Elfmeter im Breeders Cup gibt. Alles andere als ein Sieg wäre eine Sensation.

Der Breeders Cup Mile auf Gras (Gr. I, 1600 Meter) ist dann wieder eine Sache für die Europäer. Ich gehe mit dem besten Jockey der Welt: Frankie Dettori. Für Ralph Beckett reitet er den fünfjährigen Wallach Kinross, der mit einer Serie von drei Siegen in Folge in die USA gereist ist. In meinen Augen ist Kinross auch besser als der Favorit Modern Games.

Weiter geht es mit dem nächsten Gruppe I-Kracher für Stuten, dem Breeders Cup Distaff, der über 1800 Meter auf der Sandbahn ausgetragen werden wird. Ich probiere es mit der Arrogate-Tochter Secret Oath, weil ich schon immer ein Fan von Trainerlegende Wayne Lukas bin. Für 200:10 gehe ich das Risiko gerne ein.

Langsam wird es ernst, denn der Breeders Cup Turf, ein Gruppe I-Rennen auf Gras über 2400 Meter (21:40 Uhr) ist der erste Klassiker des Tages. Für uns kommt mit Rebels Romance hier ein interessantes Pferd an den Start, denn schließlich gewann der Godolphin-Wallach (James Doyle, Charly Appleby) den Großen Preis von Berlin und den Großen Preis von Europa. Ich hoffe, dass der Vierjährige die deutschen Rennen mit einer guten Leistung aufwertet, deswegen bekommt er mehr als eine Sympathiewette mit auf den Weg.

Das große Highlight ist der Breeders Cup Classic, das Gruppe I-Rennen über 2000 Meter (22:40 Uhr), das mit 6 Millionen US-Dollar dotiert ist. Für die Amerikaner ist diese Prüfung die wichtigste im gesamten Rennkalender. Mit Flightline ist hier ein Ausnahmepferd am Start. Der vierjährige Hengst aus dem Stall von John Sadler ist nicht nur ungeschlagen, sondern wird auch schon mit dem großen Secretariat verglichen. Die Welt will ihn siegen sehen und seine Karriere mit dem Sieg in diesem Rennen krönen. Flavien Prat im Sattel hat genug Erfahrung das Ding nach Hause zu bringen. Der Galopprennsport braucht Stars und Flightline ist einer unserer größten Hoffnungen. Weiter geht es in München. Stay Tuned. Meine Meinung.