„Hamburg, meine Perle“ ist ein bekanntes Lied aus der Feder von Lotto King Karl, der den Song zur Hymne des Hamburger Sportvereins machte. Viele Jahre war „Hamburg, meine Perle“ traditionell im Hamburger Volksparkstadion vor den Spielen des HSV zu hören. Ich bin kein Fußballfan und denk deswegen bei diesem Lied an meine „Perle“ Ovambo Queen, mit der ich 2012 den Großen Hansa-Preis gewinnen konnte. Das ist lange her, doch das Rennen ist jährlich eines der Highlights der Hamburger Derbywoche. Am Samstag steht die Prüfung auf Gruppe II-Ebene daher im Zentrum der 12 Rennen umfassenden Karte. Die Wartezeit bis zum Deutschen Derby am Sonntag wird uns so mit einem echten Kracher versüßt. Es bleibt genügend Zeit, noch ein bisschen Spielgeld zu gewinnen.
Los geht es mit dem ersten Rennen, einer Prüfung der Kategorie E über die Meile, um 10:50 Uhr. Es ist schwer, hier gegen Westminster Night zu gehen, denn der Wallach hat einen Trainerwechsel hinter sich und wird nun von Andreas Wöhler vorbereitet. Die Quote wird selbstverständlich nicht besonders hoch ausfallen, doch ich erwarte in diesem Rennen keine Überraschungen.
Weiter geht es für die Dreijährigen auf einer Distanz von 1600 Meter, in der Szia gleich mit Ohrenstöpseln aufgeboten wird, bei der es sich um eine Vollschwester der Gruppesiegerin Stex handelt. Wenn Roland Dzubasz sie in Hamburg debütieren lässt, ist das für mich ein klares Zeichen, dass sie gleich zur Hand sein wird.
Marie Gast ist die beste Reiterin im FEGENTRI-Rennen, einem Ausgleich IV über 2200 Meter. Sie sitzt auf Marc Timpelans Lovano, dem der Sieg in diesem Amateurrennen auch zuzutrauen ist. Ich brauche also nicht lange zu überlegen.
Im D-Rennen über 2200 Meter kommt No Mercy an den Start, der mir bei seinem vierten Platz in Köln gut gefallen hat. Der Wallach aus dem Stall von Axel Kleinkorres kam noch schön auf und wird sich auf der weiteren Distanz durch die Rennerfahrung verbessert vorstellen.
Ich hoffe während dieser Derbywoche noch auf einen Heimsieg für Addi Darboven und im E-Rennen über 2000 Meter könnte Henk Grewes Sweet Saturday dieser Treffer gelingen.
Die Kaffee-Party könnte im Ausgleich III über 1800 Meter gleich weitergehen, denn Koffi Kick sollte in der Lage sein, gleich den nächsten Sieg für den Hausherrn zu holen. Die Stute hat beim Debüt überlegen gewonnen und hat in diesem Amazonenreiten mit Sibylle Vogt auch noch die beste Reiterin an Bord.
Im Ausgleich II über 1200 Meter kommt für Magic Marcel Weiß Auerbach an den Ablauf, der mir bei seinem Sieg in Krefeld sehr gut gefallen hat. Mit Formjockey Wladi Panov im Sattel kann es gleich noch einmal gehen.
Der Hansa-Preis, ein Gruppe II-Rennen über 2400 Meter, hat eine Siegerliste zum Niederknien. In diesem Jahr kommt ein kleines aber feines Feld an den Start, bei dem man sich schwertut, einen Außenseiter zu finden und es kommt zum großen Clash der Derbysieger. Ich traue Sammarco nach seinem Start in Baden-Baden eine Verbesserung zu, denn er könnte das Rennen noch gebraucht haben. Der Derbysieger von 2022 trifft dabei auf den Derbysieger von 2021, Sisfahan, dessen Formen mich aber nicht überzeugen. Sammarco wird meiner Meinung nach nicht nur ihn, sondern auch Northern Ruler, der in Baden gewann, zur Revanche stellen.
Weiter geht es mit einem Ausgleich IV über 1800 Meter, das als reines Stutenrennen ausgeschrieben ist. Es ist zwar eine wahnwitzige Vorstellung, aber es könnte passieren, dass Addi Darboven an diesem Tag drei Rennen gewinnt, denn Mi Divina könnte für den Hattrick sorgen.
Im Ausgleich I über 2200 Meter bekommt Konstantin Philipp eine tolle Chance von Henk Grewe, denn er wurde für den Ritt auf Only The Brave verpflichtet. Ich kann aber nicht nur Grewe-Pferde ansagen und sehe Waldemar Hicksts Lydia weit vorne, die sich trotz Jahresdebüt gut präsentieren wird. Eine Sympathiewette bekommt natürlich Stall Steintors Autumn mit auf den Weg, der bei seinem Jahresdebüt in Hannover zu einem eindrucksvollen Sieg kam. Erneut an Bord (und mit dem Leichtgewicht von nur 52 Kilo) ist Sibylle Vogt, die den Wallach auf der Bult nur mit den Händen ins Ziel schob.
Auf den Ausgleich III über 2850 Meter habe ich lange warten müssen. Nun ist es aber endlich wieder soweit und mein Patenkind Kalea ist an der Reihe, die ihren Sieg im Handicap in Köln bestätigen konnte. Im Sattel sitzt erneut Encki Ganbat, der wunderbar mit der Stute harmoniert. Es wird für Kalea aber schwer gegen Dhara und Wildpfad anzukommen. Der Priester ist nämlich endlich wieder für den Ritt auf Wildpfad gebucht worden, der zuletzt zweimal einen unglücklichen Rennverlauf hatte. Der Wallach ist gezogen wie ein Pferd, dem die Distanz von 2850 Meter zusagen müsste, daher gehe ich All in.
Der Preis vom Bremer Rennverein soll ein Zeichen setzen und wird als letztes Rennen der Karte, als Ausgleich IV über die Meile gelaufen. Der Holländer Seventh Seal kann gleich noch einmal nachlegen, denn die Konkurrenz ist überschaubar.
Morgen melde ich mich an dieser Stelle erneut mit der Sonntagsausgabe von „Meanarik“ und natürlich habe ich auch noch ein Derby-Spezial für euch. Bis dahin: Meine Meinung.