Von Dresden geht die Reise direkt weiter nach Mülheim, denn der Renntag dort startet schon zur Frühstückszeit. Für unsere Jockeys bedeutet das, wenig Schlaf, viele Stunden im Auto und das ohne Marschverpflegung bei hochsommerlichen Temperaturen. All diese Strapazen nehmen wir für unsere Leidenschaft Rennen zu reiten aber gerne in Kauf, denn jeder Sieg rechtfertigt die Wochen voller Entbehrungen. Natürlich muss man aber auch die Trainer, Arbeitsreiter, Pfleger, Hufschmiede, Tierärzte und Transporteure loben, ohne die wir unseren Sport langsam zu Grabe tragen könnten. An dieser Stelle sollte man einfach einmal Danke sagen, an all die, die den Rennsport am Leben erhalten.
Nun aber auf nach Mülheim, wo um 10:45 Uhr das erste von acht Rennen gestartet werden wird. In diesem pferdewetten.de-Auftaktrennen, einer Prüfung für Zweijährige über 1300 Meter, kommt Arrivederci an den Start, ein Bruder von Alson, dem besten Zweijährigen, den ich in meiner Karriere jemals geritten habe. Ich kann und muss mich nur wiederholen: „Ich bin ein Schlenderhaner“, egal wie die Quote ausfallen wird.
Weiter geht es mit einem meiner geliebten Rennen für dreijährige Stuten. Über 1500 Meter gehe ich mit Andreas Wöhlers Palace Party, die bei ihrem Debüt alles richtiggemacht hat. Nach einem zweiten Platz ist ihr nun der Sieg zuzutrauen, immerhin sitzt zusätzlich noch Formjockey Wladi Panov im Sattel.
Im Ausgleich IV über 1500 Meter versuche ich es noch einmal mit Rowdown Roza, denn Senan MacRedmond hat nun gezeigt, dass er Rennen in Deutschland gewinnen kann. Gegenüber dem letzten Start der Stute bringt er noch zwei Kilo Erlaubnis mehr mit und die Stallform von Romy van der Meulen könnte kaum besser sein.
Ich versuche es weiter mit unseren Gästen aus Holland und tippe im Ausgleich III über 1300 Meter auf Score. Die Form aus Baden-Baden war super und die Pflichtaufgabe in Mons hat der Wallach im Anschluss sicher verwandelt. Ich sehe nicht, warum es hier nicht noch einmal gehen sollte.
Es folgt mit dem Diana-Trial das Hauptrennen des Tages. Dieses Listenrennen über 2000 Meter ist eine Spezialaufgabe für unseren Priester Andrasch Starke, denn er ist ein Experte auf diesem Gebiet. Markus Klugs Dalvida hat noch nichts verkehrt gemacht und konnte beim Comeback nach langer Pause als Dritte hinter Weracruz einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Mit dieser Leistung sollte Dalvida ihr Ticket für Düsseldorf noch lösen können.
Im D-Rennen über 2200 Meter gehe ich nicht mit dem Favoriten Aspirant, der im Derby keine Akzente setzen konnte, sondern mit Garpur, Lukas Delozier und Henk Grewe. Der Start in einem Hamburger Ausgleich I war gegen die Älteren noch zu schwer, hier ist es aber deutlich leichter.
Der Ausgleich II über 1400 Meter ist schwer einzuschätzen, denn es kommen viele Formpferde an den Start. Schützenprinz kommt zum ersten Mal mit Seitenblendern an den Start und hat sich vorher ebenfalls nicht blamiert. Der Fliegende Holländer an Bord wird es richten.
Im abschließenden Ausgleich IV über 2200 Meter steht Adjö zum Sieg. Adjö Mülheim. Meine Meinung.
Achja, hier noch schnell meine Sieger in Zweibrücken: Gavilla, Olpha, Solvio, Magic Lord, Galiva, Tech Attack.