Es hat sich wieder einmal bewahrheitet: Der Galopprennsport ist eine Geduldsprobe. Und ich bin stolz auf mein Patenkind Kalea. Die Besitzer haben lange durchgehalten und immer an die Stute geglaubt. Nun hat sie einen Ausgleich III überlegen Start/Ziel gewonnen und scheint eine riesige Steherin zu sein. Auch Patenkind Nummer zwei war erfolgreich. Senan MacRedmond konnte mit Wildpfad sein zweites Rennen gewinnen. Der Junge hat alles richtiggemacht.
So nun aber zum Wettgeschehen: Am Donnerstag geht es in Bad Harzburg mit dem dritten Meetingstag weiter und dieser steht ganz im Zeichen der Hindernispferde. Aus diesem Grund habe ich einmal mehr unseren Wettexperten Cevin Chan an meiner Seite, der die Sprünge im Harz immer noch besser kennt als so manch anderer, schließlich war er im heutigen Listenrennen mit Koffi Lady und Kazzio gleich mehrfach erfolgreich.
Wir starten mit einem Rennen für Zweijährige über 1200 Meter. Waria besitzt noch eine Nennung für den Preis der Winterkönigin und ist prominent gezogen. Ihre Mutter Well Spoken gewann 2016 selbst das wichtigste Youngster-Rennen für Stuten. Ich setzte aber auf Rafinesse, die die nötige Routine mitbringt. Erfahrung kann entscheidend sein, vor allem in Bad Harzburg.
Weiter geht es mit einem Ausgleich III über 2000 Meter. Ich gehe mit Mister Wonderful, auch wenn die Distanz vielleicht einen Tick zu kurz ist. Der Berg sollte ihm entgegenkommen. Kourosh hat zwar schön gewonnen und mag auf Dauer ein gutes Pferd sein, in Bad Harzburg schätze ich Mister Wonderful aber stärker ein.
Mit 11.500 Euro ist der Ausgleich II über 1550 Meter attraktiv dotiert. Der Priester Andrasch Starke ist vor Ort und reitet Pavel Vovcenkos Asterix, der sich nach seiner Pause stark zurückgemeldet hat. Der zweite Platz aus Hamburg sollte reichen, um hier vorne zu sein.
Sweet Fantasy wurde beim letzten Start behindert und war dann im Ziel nicht weit geschlagen. Im Ausgleich IV über 1850 Meter ist nun Wladi Panov an Bord und der Mann hat richtig Form.
Das folgende Hürdenrennen über 3400 Meter ist deutschlandweit das einzige Listenrennen, das über Sprünge ausgetragen wird und könnte damit kaum mehr Beachtung finden. Ich überlasse daher Cevin Chan das Feld. Der Experte geht ganz klar mit Cabot Cliffs, der hier schon im ersten Hürdenrennen locker gewonnen hat. Laut Cevin gibt es nichts, das gegen ihn spricht. Interessant ist, dass Ivo bereits ein Listenrennen über Sprünge in Italien gewinnen konnte. Er steht im Besitz von Pavel Vovcenkos Lebensgefährtin und nimmt die weite Anreise in Kauf. Nordstrand kennen wir ebenfalls aus Deutschland, denn der Hengst belegte 2021 Platz sechs im Deutschen Derby. Auch er kommt aus Tschechien.
Ihr wisst, ich liebe Trainerwechsel. Noch mehr liebe ich aber die ersten Handicapstarts der Vierjährigen. Dies ist nun für Irish Highness der Fall. Im Ausgleich IV über 1550 Meter muss sie nur eine Marke von 50 Kilo verteidigen und für Toni Potters den nächsten Harz-Sieg holt. Irish Highness ist mein „Ding des Tages“.
Zum Abschluss gibt es ein weiteres Hürdenrennen über 3400 Meter, in dem Cevin Chan auf Elegant Fighter tippt. Sonja Darozweski kennt das Pferd jetzt und das letzte Laufen wusste zu gefallen. Er denkt, dass der Wallach nach seinem zweiten Platz hinter Cabot Cliffs nun gewinnen kann. La Salinero ist übrigens ein Fährhofer, seine Mutter La Salina brachte unter anderem die Schwarzgold-Siegerin La Saldana. Eisenherz kennen wir ebenfalls, denn er wurde früher von Pavel Vovcenko trainiert und ist ein richtiger Steher. Meine Meinung.