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Immer der Nase nach

Lassen wir das Wochenende einmal Revue passieren: Die Neue Bult erstrahlte zum Audi Ascot-Renntag in Glitzer und Glamour, war bombig besucht und es herrschte richtig gute Stimmung. Sportlich gesehen war der Sieg von Ability auf Listenebene der Glanzpunkt des Tages, denn im Sattel saß Robert Havlin, der nicht nur lange für John Gosden geritten hat, sondern auch der ständige Partner der Ausnahmetute Enable war. Für alle Rennsportenthusiasten war das natürlich eine Gelegenheit, ihn einmal live in Aktion zu erleben. Im Auktionsrennen setzte sich Kitty O’Shea mit Dastan Sabatbetkov im Sattel durch, der vor wenigen Wochen in meinem Jockeytalk zu Gast war. Für den Kirgisen ist dieser Sieg natürlich ein Big Point, der ihm weitere Ritte ihn Deutschland ermöglichen sollte. In Düsseldorf gewann mit Parol ein Pferd aus Hannover in beeindruckender Manier, das sogar die eigenes angereiste Godolphin-Armada nicht stoppen konnte. An Bord war Szczepan Mazur, den ich ebenfalls schon im Jockeytalk von „Meanarik“ vorgestellt habe. Da hatte ich wohl den richtigen Riecher.

Nach dem Audi Ascot-Renntag lässt das nächste Highlight nicht lange auf sich warten: Baden-Baden. Vor dem Start der Großen Woche lohnt es sich, einen Blick auf den Zwischenstand der Championate zu werfen. Und wer wie ich genau hingeschaut hat, dem wird auffallen, dass unser Priester Andrasch Starke die Jockeystatistik einsam und allein anführt. Mehr als 20 Siege Vorsprung hat der Rekordmeister schon auf Waldimir Panov und Maxim Pecheur auf den Plätzen zwei und drei. Natürlich weiß ich wohl besser als jeder andere, dass in diesem Sport alles passieren kann (und ich meine wirklich alles), aber wenn nichts passiert, ist dem Priester der nächste Titel eigentlich nicht mehr zu nehmen. Es wäre das zehnte Championat seiner Karriere. Eine unglaubliche Leistung.

Was motiviert den Priester, nachdem er fast alles gewonnen hat, fast jeden Meilenstein im Rennsport erklommen hat, immer weiter zu machen? Ich könnte mir vorstellen, dass die Möglichkeit drei weitere Jahre drei Monate lang nach Japan zu gehen, sehr verlockend ist, zumal viele von euch wissen, dass Andrasch Starke Japan liebt. Dabei geht es nicht nur um das Geld, das dort zu verdienen ist, sondern auch um die Kultur und den Galopprennsport, der einen ganz anderen Stellenwert im Leben der Japaner einnimmt, als wir es uns hier in Deutschland auch nur in den kühnsten Träumen ausmalen könnten. Es hätte aber auch für den deutschen Rennsport einen positiven Effekt, wenn Andrasch Starke erneut Champion wird. Der Priester würde uns womöglich noch länger erhalten bleiben und ein Karriereende noch weiter nach hinten verschieben. Die Strahlkraft und Symbolwirkung von Andrasch ist nicht zu unterschätzen, er ist eine Identifikationsfigur, ein Idol, die Legende. Es heißt also „Daumen drücken“.  

Einen Wett-Tipp habe ich natürlich auch noch für euch, aber Achtung, denn dieser Tipp ist für alle risikofreudigen Wetter unter euch. Im letzten Rennen in Deauville, der Trophee Du Personnel Des Courses Et De L’Elevage-Handicap De La Manche, einem Handicap über weite 3200 Meter kommt Waldemar Hicksts No More Bolero an den Start. Nach zwei Siegen in kleineren Aufgaben konnte sich der Wallach Anfang August in einer anspruchsvollen Prüfung nicht behaupten. Zum ersten Mal kommt No More Bolero aber über die Extremsteherdistanz an den Start und sollte das als Protectionist-Sohn können. Immerhin hat dieser selbst in Deauville auf dieser Distanz ein Gruppe II-Rennen gewonnen. Im Sattel sitzt unser Champion Bauyrzhan Murzabayev. Als kleine Motivationshilfe habe ich hier den nächsten Gutscheincode für euch. Als los geht’s und „HARZ50-BNXTKG“ eingeben. Meine Meinung.